Es gibt mittlerweile viele gute Berichte und Bücher über Nahtoderfahrungen. 2012 erschien „Blick in die Ewigkeit“ von Dr. Eben Alexander und wurde schnell zu einem Bestseller. Das Besondere an diesem Buch: Dr. Alexander ist ein international renomierter Neurochirug und Gehirnspezialist. Er erkrankte an einer seltenen Form der Hirnhautentzündung, fiel schlagartig ins Koma und verlor nach und nach seine Gehirnfunktionen. Nach sieben Tagen erwachte er wie durch ein Wunder und berichtet von faszinierenden Nahtoderfahrungen.

Schon etliche der Patienten, die er operiert hatte, hatten ihm von Nahtoderfahrungen berichtet. Als Gehirnspezialist „wusste“ er ja, wie solche Erfahrungen zustande kommen. Doch was er dann selbst erlebte, warf alle gängigen Erklärungsmodelle, alle neurowissenschaftlichen Thesen, komplett über den Haufen. Die Tragweite dieser Erfahrungen ist für ihn so gewaltig, dass sie sich kaum beschreiben lässt. Der Tod des Körpers und des Gehirns ist nicht das Ende des Bewusstseins.

Eben Alexander war kein gläubiger Mensch und erst recht kein Esoteriker. Zwar ging er zu Weihnachten und Ostern in die Kirche, doch war sein Glaube an die Existenz eines göttlichen Wesens durch seine Jahrzehnte in der rationalen Welt der wissenschaftlichen Neurochirugie zutiefst in Frage gestellt worden. Er hatte keinen Zweifel daran, dass das Gehirn das Bewusstsein und unsere Vorstellung einer Seele hervorbringt. Doch seine eigene Nahtoderfahrung überzeugte ihn nicht nur von einer Weiterexistenz nach dem Tod. Für ihn war noch wichtiger, dass diese unter dem Blick eines Gottes fortdauert, der jeden von uns liebt, der sich um uns alle kümmert und auch darum, wohin das Universum und alle Wesen letztendlich gehen. Das ist für einen wissenschaftlich-rationalen Neurochrirugen echt starker Tobak.

Dr. Eben Alexander beschreibt die Welt, die er während seiner Nahtoderfahrung erlebt, als die schönste,die er je gesehen hat, als großartig, lebendig, ekstatisch, atemberaubend. Er flog über Bäume und Felder, Flüsse und Wasserfälle und über Menschen, die in Kreisen sangen und tanzten, über lachende und spielende Kinder. Der Ort, an dem er war, war für ihn vollkommen real. Ihm begegnete eine schöne junge Frau, die ihm ohne Worte eine Botschaft übermittelte, die in Sprache etwas so lautet:

„Du wirst für immer zutiefst geliebt und geschätzt.“
„Du hast nichts zu befürchten.“
„Du kannst nichts falsch machen.“
„Wir werden dir hier viele Dinge zeigen. Doch am Ende wirst du zurückkehren.“

Diese junge Frau erkannte er später, nach seinem Aufwachen, auf einem Bild als seine Schwester, die früh verstorben war und die er nie kennengelernt hatte.

Dr. Alexander war dabei insofern in seinem „irdischen“ Bewusstsein, dass er fragen konnte:

Wo ist dieser Ort?
Wer bin ich?
Warum bin ich hier?

Die Antworten kamen in Form einer Explosion aus Licht, Farbe, Liebe und Schönheit. Dies beantwortete seine Fragen auf eine Weise, die keine Sprache brauchte. Er erlebte Gott ihn Form einer strahelnden Lichtkugel, die lebte und für ihm materiell war. Sie verstand die Menschen und verfügte über Eigenschaften, die wir auch haben, nur in einem unendlich größeren Ausmaß. Sie kannte ihn in- und auswendig und hatte sehr persönliche Eigenschaften wie Wärme, Mitgefühl, Humor und sogar Ironie.

Laut Auskunft dieser von Alexander als Gott erkannten Lichtkugel gibt es unermesslich viele Universen, in etlichen davon ist die Intelligenz höher entwickelt als die der Menschheit auf der Erde. Unser Universum ist mit diesen anderen Universen vernetzt. Liebe ist das Herzstück von allen. Das Böse ist auch überall präsent, aber nur in winzigen Mengen. Das Böse ist nötig, ohne es wäre die Ausübung des freien Willens unmöglich. Und ohne freien Willen könnte es kein Wachsum geben. Womit Eben Alexander mal eben die uralte Theodizee-Frage geklärt hätte. Nur zur Erinnerung: Hier schreibt kein schwärmender Esoteriker, sondern ein nüchterner Wissenschaftler. Liebe ist für ihn die Basis von allem. Keine abstrakte, sondern die Alltägliche, die jeder kennt und im Ungang mit seinen Mitmenschen und der Welt praktizieren kann. Die (falsche) Vermutung, wir könnten irgendwie von Gott getrennt sein, ist die Wurzel von jeder Form von Angst im Universum. Das ist wichtig für alle, die von „das Universum liebt dich“ reden und in der Praxis nur um ihr eigenes Ego kreisen.

Es fällt Eben Alexander schwer, seine Erfahrung in Sprache mitzuteilen. Er vergleicht seine Erfahrung mit der eines Schimpansen, der für einen Tag Mensch geworden ist und dann seinen Schimpansenfreunden klar machen will, was es bedeutet, ein Mensch zu sein.

Eine wichtige Frage, die spirituelle Sucher wie auch traditionell Religiöse bewegt, ist die nach einem persönlichen Gott. Alexander hält es nach seiner Erfahrung für einen großen Fahler, sich Gott als unpersönliches Wesen vorzustellen. Für ihn ist Gott „menschlich“, viel menschlicher als wir Menschen. Gott hat Verständnis und Sympathie für unsere Situation, tiefgehender und persönlicher, als wir uns das überhaupt vorstellen können. Dabei blieb Gott für ihn ein Gegenüber und nichts, womit er absolut verschmelzte. Und neben Gott haben wir „dort oben“ eine andere Familie, Wesen, die uns lieben und über uns wachen. Die nur darauf warten, uns während unserer Zeit hier auf der Erde zur Seite zu stehen, wenn wir nur offen für sie sind. Er nennt sie Engel.

Dr. Eben Alexander möchte seine Erfahrungen gerne teilen. Natürlich auch mit seinen Artzkollegen. Es änderte seine Überzeugung davon, wer wir Menschen sind, radikal. Natürlich haben sich seine Arztkollegen gefreut. Doch letztlich reagierten sie so auf ihn, wie er früher auf seine Patienten.

Er fühlt sich verpflichtet, etwas beizutragen, die Welt zu einem besseren Ort für alle zu machen und gründete dafür das Institut www.eternea.org.

Alexander hatte eine bakterielle Meningitis. Sein Gehirn hat eine Zeitlang nicht gearbeit. Dass er überhaupt wieder erwacht ist und nicht zu einem Schwerstpflegefall wurde, ist durchaus ein medizinisches Wunder. Es würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, auf medizinische Details einzugehen, die im Buch durchaus verständlich beschrieben sind. Nur so viel: Es ist nicht nur seiner Meinung nach aus medizinischer Sicht absolut unmöglich zu behaupten, dass seine Erlebnisse Fantsie oder irgendwelche neuronalen Fehlschaltungen waren. Wer sich tiefer auf das Thema einlassen möchte, kommt wohl nicht daran vorbei, das Buch zu lesen. Es ist faszinierend. Ich habe die 250 Seiten in zwei Tagen gelesen.

Wir müssen kein Nahtoderlebnis haben, um Zugang zu den von Alexander erlebten Ebenen zu bekommen. Wir können durch Gebet und Meditation tief in eigene Bewusstsein hinabsteigen und so Zugang zu diesen Wahrheiten bekommen.

Wenn Du, liebe Leserin und lieber Leser, das hier für wahr hältst, was bedeutet es dann für dich und dein Leben? Nimm dir Zeit, dir dies ganz persönlich klar zu machen.