Du bist, was du denkst

Wie sehr bestimmen unsere Gedanken unser Leben?
Hat das Unbewusste wirklich einen so hohen Stellenwert, wie wir vermuten?
Stimmen die Annahmen über uns und die Welt überhaupt und wi beeinflussen sie unser Leben?
Wie beeinflussen bestimmte Wörter und Bilder unser Verhalten?
Hilft positives Denken wirklich, um unsere Ziele zu erreichen?
Wie reagieren unsere Muskeln auf das, was im Kopf abgeht?
Können wir unseren Blutdruck durch Gedankenkraft verändern?
Ist die Wirklichkeit nur das, was wir sehen wollen?

Mit all diesen Fragen beschäftigt sich dieser sehr lesenswerte Artikel in der ZEIT:

http://www.zeit.de/zeit-magazin/2016/22/gedanken-fantasie-denken-einbildung

Glaube an die Kraft der Gedanken

Zusammenfassung nach Christoph Kreitmeir

Einführung von Heinz Hilten

Dies ist eine Zusammenfassung des Buches „Glaube an die Kraft der Gedanken“ von Christoph Kreitmeir. Der Autor ist Franziskaner und Seelsorger.

Ich fasse hier Kapitel eins bis acht zusammen. Diese drehen sich um die Welt unserer Gedanken. Die weiteren Kapitel befassen sich mit dem Zusammenhang von Spiritueller Psychologie und Psychotherapie und den christlichen Antworten dazu. Auch diese Kapitel sind sehr lesenswert, zum Verständnis des Themas Kraft der Gedanken hier aber nicht erforderlich.

Achte auf Deine Gedanken,
denn sie werden Deine Worte.
Achte auf Deine Worte,
denn Sie werden Deine Gefühle.
Achte auf Deine Gefühle,
denn sie werden Deine Verhaltensweisen.
Achte auf Deine Verhaltensweisen,
denn sie werden Deine Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten,
denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter,
denn er wird Dein Schicksal.
Achte auf dein Schicksal,
indem Du jetzt auf deine Gedanken achtest.

Aus dem Talmud

  1. Vorwort: Achte auf deine Gedanken… sie werden dein Schicksal

Unsere Gedanken sind eine starke Macht, in negativer und in positiver Weise. Sie sind Grundlage für die Art, wie wir leben und wie wir mit unserer Mitwelt umgehen. Wir sind heute das Ergebnis unserer bisherigen Gedanken, Erfahrungen und Überzeugungen. Grund genug, immer wieder mal den Blick auf die Welt unserer Gedanken zu richten.

In der Geistesgeschichte des Christentums gibt es zu diesem Thema viele Geistesschätze, die im Lauf der Zeit etwas verloren gingen. Wie auch immer wir zum gelebten Christentum stehen, wir sind von der christlich-abendländischen Kultur tief geprägt. Es lohnt also ein Blick auf diese Schätze und die in uns wirkenden Kräfte.

  1. Die Kunst des „Einredens“

Viele Menschen leiden unter inneren Gedanken und Stimmen, die einem alles vergällen wollen. Dieses Einreden lässt sich auch positiv nutzen. Schon die alten Wüstenväter übten sich in der Kunst des Einredens.
Wir sind unseren Gedanken – und auch unseren Gefühlen, nicht hilflos ausgeliefert. Wir können lernen, in unserem Kopf Regie zu führen, schädlichen Gedanken zu widerstehen und positive fördern. Ca. 60 Gedankenimpulse gehen uns pro Minute durch den Kopf, von denen nur ein kleiner Teil in unser Bewusstsein dringt. Alle diese Gedanken nehmen Einfluss auf unsere Gefühle, Entscheidungen und Handlungen.

Die Fähigkeit zu denken kann uns zum Verhängnis werden, wenn wir geringschätzig oder negativ von uns und anderen denken. Möglicherweise kann unser Unbewusstes nicht so klar unterscheiden, ob wir mit den negativen Gedanken andere oder uns selbst meinen.

Wir können Gedankenketten entwickeln, manchmal in logischen Zusammenhängen. Wir führen innere Selbstgespräche, hören innere Stimmen und oft zieht uns dies runter. All dies lähmt uns oder wir fühlen uns getrieben, solche Gedanken können uns sogar krank machen. Doch wir können das Ruder herumwerfen.

  1. Zerstörerische und lebensfördernde Gedanken

Unser Geist ist immer beschäftigt, ob wir das wollen oder nicht. Es kommt nun darauf an, welche „Nahrung“ wir unserem Geist zufügen. Wenn wir lebensfördernde Gedanken pflegen, dann wird unser Leben förderlicher. Wenn wir unserem Geist gar keine Nahrung zuführen, dann wird er alles aufnehmen, was gerade da ist, z.B. im Fernsehen. Es geht darum, der Qualität unserer Gedanken auf die Spur zu kommen und aufbauende Gedanken neu zu installieren.

Sehr häufig sind die folgenden sechs Arten negativen Denkens:

  • Alles-oder-nichts-Denken
    Dies läuft nach dem Raster „Entweder-oder“. Es gibt keine Zwischentöne. Die Realität in ihrer Vielschichtigkeit wird nicht wahrgenommen. Diese Einstellung führt zu Negativität und Zynismus.
  • Übertriebene Verallgemeinerung
    “Ich werde das nie schaffen.“ Dies ist eine typische Übertreibung, die den Blick trübt und vorkommende Erfolge nicht wahrnimmt. Wer dies verinnerlicht, dem wird nichts gelingen. Und wenn doch, wird er es nicht wahrnehmen.
  • Eingeengte Wahrnehmung
    Sie lebt aus eine negativen Grundeinstellung und sieht daher verstärkt das Negative. Der innere Filter sortiert das Positive heraus. Die Lebenssicht wird immer enger, einseitiger und negativer.
  • Katastrophen-Denken
    Zuerst wird immer das Schlimmste angenommen. Aus Mücken werden Elefanten gemacht. Die Folgen sind verstärkte Ängste und psychosomatisches Unwohlsein. So zieht man häufig wirkliche Katastrophen heran.
  • Untertreibung
    Hierbei hält man alles für selbstverständlich. Man wertet das Gute bei sich und anderen ab. So kann man nie zufrieden werden.
  • Sich für alles verantwortlich fühlen
    Wenn etwas nicht gelingt, sucht man die Schuld zuerst bei sich selbst, obwohl man für etwas evt. gar keine Verantwortung hat. Es baut sich eine große innere Last auf, die Entwicklungen bei sich und anderen verhindert.

Diese Art zu denken geht an der Realität vorbei. Wir werden so unglücklicher und auch krankheitsanfälliger.

Hier ein paar Erste-Hilfe-Maßnahmen:

Schreiben sie erkannte negative Gedanken auf. So können Sie Ihre Gedanken nach und nach in den Griff bekommen und bringen Ordnung in Ungeordnetes.

  • Dann folgt der Faktencheck. Ist das wirklich wahr? Entspricht es den Tatsachen?
  • Wenn Sie Unrealistisches gedacht haben, formulieren Sie neue, positive Gedanken dazu.
  • Schreiben Sie die neue Sichtweise auf einen Zettel, den Sie bei sich tragen. So haben Sie immer wieder eine Gedächtnisstütze.

Gerade am Anfang ist die schriftliche Form eine große Hilfe.

 

Es gibt einige Problembereiche, mit denen wir uns immer wieder herumschlagen müssen und für die wir Umgangsformen finden können:

  • Umgang mit ärgerlichen Gedanken
    Was löst den Ärger aus? Wir können alten und aktuellen Ärger trennen und unabhängig voneinander anschauen?
    Ist das, was mich ärgert, durch einen anderen vorsätzlich oder unbewusst geschehen?
    Ich kann mich in den, der mich ärgert, hineinversetzen und die Sache aus seiner Perspektive sehen. Was bewegt ihn, was ist ihm wichtig?
    Ist eine Teufelskreis zwischen meinem Empfinden und Tun und dem Empfinden und Tun des anderen entstanden?
    Ist mein Ärger aufgrund einer an sich berechtigten Kritik eines anderen entstanden, die an meinem Selbstwertgefühl kratzt? Kann diese Kritik mich möglicherweise sogar voranbringen?
    Resultiert mein Ärger aus unrealistischen Erwartungen an andere?
    Oder verwechsle ich Ursache und Auslöser? Der andere ist der Auslöser für meinen Ärger, doch die Ursache liegt häufig in mir.
  • Umgang mit bedrängenden Gedanken
    Bestimmte Gedanken lassen sich einfach nicht verdrängen oder abschütteln. Es gibt zwei gegensätzliche Kräfte in uns, die eine, die unser Bestes will und die andere, die dies zu verhindern sucht. Diese Kräfte bestimmen unser Lebensgrundgefühl. In uns gibt es den inneren Kritiker, der alles niedermacht.
    Es gilt, diesen kennen zu lernen. Jede Bewusstmachung schafft eine erste Distanz. Wir können lernen, diesem inneren Kritiker weniger Beachtung zu schenken. Er lebt von der Aufmerksamkeit, die wir ihm geben.
    Es geht nicht darum, die negativen Gedanken zu unterdrücken, sondern mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Was wollen sie uns sagen? So können wir sie „zähmen“.
    Wir können die andere Kraft in uns, die unser Bestes will, als heilenden Gegenpol entgegensetzen.
  • Umgang mit angstvollen Gedanken
    Wichtiger und letztlich stärker als die Angst ist das Vertrauen. Das Vertrauen in mich, in andere oder in eine höhere Instanz, die mir Gutes will. So lerne ich, über die Angst hinwegzusehen, denn sie saugt Lebenskraft ab. Ich kann auch kreativen Zorn gegenüber der lebensbehindernden Angst aufkommen lassen und konstruktiv damit arbeiten.
    Indem ich Angst machende Gedanken aufschreibe, distanziere ich mich von ihnen. Zusätzlich kann ich meine Ängste in eine Rangfolge bringen. Dies gibt mir Spielräume.
  • Umgang mit peinlichen Gedanken
    Das sind solche Gedanken, deretwegen man sich schämt, über die man mit niemandem reden möchte. Sie kommen oft aus dem Pool des kollektiven Unbewussten. Sie sind eigentlich gar nicht meine. Wir können sie wie Wolken vorbeifliegen lassen. Oder ich gebe sie an eine höhere Instanz, an Gott, an das Universum, ab. Oder wie auch immer ich diese höhere Instanz nenne.
    Ich kann solchen Gedanken auch mit einem sofortigen, energetischen Gedankenstopp begegnen. Aus! Schluss jetzt!
  • Umgang mit schicksalsschweren Gedanken
    Den Gedanken von Ausweglosigkeit bei verfahrenen Situationen kann ich solche entgegensetzen, dass das zu ertragende nur für eine begrenzte Zeit erduldet werden muss. Dadurch wird den Gedanken die Spitze genommen. Hoffnung keimt auf und gibt seelische Widerstandskraft, Resilienz.
  • Umgang mit Unkonzentriertheit
    Die Überforderung durch die tägliche Informationsflut, die beruflich und privat auf uns einströmt, führt zu Unkonzentriertheit. Diese ist nicht nur ein persönliches Problem. Sie ist auch ein gesellschaftliches Problem, weil sie Fehlleistungen hervorbringt. Gerade Kinder und Jugendliche sind oft Indikatoren einer ungesunden Umwelt. Gerade in den Industrienationen leiden sie verstärkt an Aufmerksamkeitsstörungen, Hyperaktivität und Gereiztheit. Dies ist eine Störung der Selbstregulation, der Fähigkeit, innezuhalten und nachzudenken, bevor man handelt. Diese Menschen können keinem roten Faden folgen. Jeder Impuls bringt sie von ihrem ursprünglichen Vorhaben ab. Alles fließt ungefiltert ins Bewusstsein. Dies ist längst zu einem Problem der Erwachsenen geworden.
    Menschen benötigen Zeit des Abschaltens, der Nicht-Verarbeitung von Informationen und des Einfach-Daseins. Die Seele baumeln lassen. Die Aufmerksamkeit nach Innen lenken, zu unseren Sehnsüchten, Wünschen und Hoffnungen.
    Die Entwicklung von Achtsamkeit ist eine gute Hilfe gegen Unkonzentriertheit und damit auch gegen innere Zerrissenheit, Zerstreutheit und zunehmende Lebensunzufriedenheit.

 

4. Denkblockaden und der positive Umgang mit ihnen

Wir werden immer wieder in unserer Konzentration und Kreativität gestört und blockiert.

Blockade 1 – Ablenkung und Unterbrechungen

Ständige Ablenkung zerstückelt unsere Aufmerksamkeit. Sie führt zu Fehlern und Unzufriedenheit. Darum ist es gut, bei wichtigen Arbeiten ungestört zu bleiben, auch wenn uns die Ablenkung u. U. noch so willkommen sein mag.

Blockade 2 – Mangel an Übung und/oder Erfahrung

Konzentrationsfähigkeit will trainiert werden. Dazu gibt es Achtsamkeitsübungen. Auch Musizieren kann helfen.

Blockade 3 – Gewohnheitsmäßige Unaufmerksamkeit/Zerstreutheit

Wir haben uns daran gewöhnt, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen. Manche halten das für modern und produktiv, doch dies ist nicht der Fall. So schleicht sich leicht Oberflächlichkeit ein. Und minderwertige Arbeitsergebnisse, die uns den inneren Frieden nehmen.

Das Sichhineinbegeben in ein selbstvergessenes und fokussiertes Tun können wir neu lernen.

Blockade 4 – Geringe Frustrationstoleranz

„Ich will alles und zwar sofort!“. Gehen wir mit dieser Einstellung an unser Leben heran, gegen wir den Weg des geringsten Widerstandes, dann lernen wir nicht, auch dann zufrieden zu sein, wenn unsere Bedürfnisse nicht sofort befriedigt werden. Dies Haltung macht Menschen weniger belastungsfähig. Permanente Wunscherfüllung macht nämlich keineswegs zufrieden. Gerade in den Industrienationen brechen viele junge Menschen bei nur geringfügigen Belastungen des Lebens zusammen.

Nicht sofortige, sondern gezielte Bedürfnisbefriedigung fährt zu größerer Zufriedenheit. Die Entwicklung seelisch-geistiger Widerstandskraft – Resilienz – wächst nicht im Schlaraffenland einer Wellnessgesellschaft, sondern in der Auseinandersetzung mit Krisen und Problemen. Ein zumindest zeitweise bewusstes Einschränken von Bedürfnissen lässt uns geistig und mental stärker werden.

Blockade 5 – Mangel an Interesse oder Motivation

„Null Bock auf Nichts“ führt zu „Null Kraft für alles“. Wir können lernen, mit Absicht Interesse in uns für etwas zu wecken und unsere Energie dahin zu lenken, Lust daran zu finden. Unser Gehirn will in Anspruch genommen werden. Wir brauchen ein wenig Anreiz, uns anzustrengen. Bequemlichkeit hat die Tendenz, sich stark auszubreiten. Anstrengung lässt uns stärker werden und verschafft uns ein Gefühl von Zufriedenheit. So können wir lernen, den Zustand des Flow zu erleben.

Blockade 6 – Aufschieben

Dies ist eine Variation der geringen Frustrationstoleranz. Was sich nicht gerne tue, verschiebe ich. Doch das Unbewusste weiß genau, das da noch etwas zu erledigen ist. So entsteht innere Unzufriedenheit, die zu Ungenauigkeit, Unkonzentriertheit und Gereiztheit führen kann. Für die Selbstzufriedenheit ist es besser, das Unangenehme zuerst zu machen. So wird unsere Gegenwärtigkeit geschwächt. Eine der Voraussetzungen für Achtsamkeit, also auch für Glück und Zufriedenheit.

Blockade 7 – Handlungszweck oder Plan unklar

Ziellose Geschäftigkeit kann zwar den Tag füllen, hinterläst aber ein Grundgefühl von Erschöpfung und Unerfülltheit. Auf Dauer kann dies zu Burnout und Depression führen. Zielgerichtetes Planen und Handeln verstärkt die Geistesgegenwart und das Gefühl, die Regie zu führen anstatt gelebt zu werden. Wir brauchen etwas, das unsere Aufmerksamkeit, unsere mentalen Kräfte anzieht. Es ist erstaunlich, was der Mensch alles schaffen kann, wenn er weiß, wofür.

Blockade 8 – Zerstreutheit, Überlastung

Auch eine Überlastung durch Aufgabenfülle kann zu Unkonzentriertheit führen. Multitasking ist für die seelisch-körperliche Gesundheit gefährlich. In der Perfektionismusfalle, in Arbeitssucht und Überdrehtsein opfern wir unsere Seele.

Blockade 9 – Müdigkeit, Stress, schlechte Gesundheit

Überlastung und Stress saugen uns Energie ab und bewirken dauernde Kraftlosigkeit und verschiedene Krankheiten. Und auch die Seele erschöpft sich zu einer inneren Leere. In diese innere Leere können Gedanken und Gefühle einfließen, die wir nicht wollen. Und so begeben wir uns erneut in die Umlaufbahn des Stresses. Wir können uns dann fragen, wovor wir weglaufen oder wo unser Herz hinlaufen will. Dies Fragen müssen wir uns stellen, auch wenn wir uns vor den daraus folgenden Konsequenzen fürchten.

Blockade 10 – Ungelöste emotionale Probleme

Statt nach dem Motto „Sorge dich nicht – lebe!“ ticken viele Menschen nach der Devise: „Lebe nicht – sorge dich!“. Sie sind voll von ungelösten und unbearbeiteten Problemen und können sich nicht mehr konzentrieren. Ihre Aufmerksamkeit ist gebunden, der Energie- und Lebensfluss nicht mehr spürbar.

Wir müssen uns nicht alles von uns selbst bieten lassen. Denn dies führt oft dazu, dass wir uns auch alles von anderen bieten lassen.

Blockade 11 – Negative Einstellung

Dies ist die mächtigste alles Blockaden. Die innere Einstellung, etwas nicht zu können oder unter bestimmten Bedingungen nicht zu können wird dazu führen, es wirklich nicht zu können. Dahinter verbirgt sich die Grundeinstellung, Alles grundsätzlich negativ zu sehen, zu bewerten und zu fühlen.

Es gibt verschiedene Arten dieses negativen Denkens:

  • Alles-oder nichts-Denken,
  • Übertriebene Verallgemeinerung,
  • Eingeengte Wahrnehmung,
  • Katastrophen-Denken
  • Untertreibung
  • Sich für alles verantwortlich fühlen

Negatives Denken stimmt meist nicht mit der Realität überein. Außerdem halten uns solche Gedanken von unserer eigentlichen Essenz, unseren eigentlichen Fähigkeiten ab. Diese Selbstblockaden gilt es zu durchschauen. So können wir unser Identitätssystem in uns finden.

  1. Denkgewohnheiten und innere Überzeugungen ändern

Unsere Leit-Gedanken können zu Leid-Gedanken werden. Manche begleiten uns schon lange, manche wurden von anderen Menschen in uns eingepflanzt. Manche sind Früchte unserer Erfahrungen und Erlebnisse oder unserer Lebensphilosophie. Wir entwickeln Glaubenssätze, von denen wir zutiefst überzeugt sind. Sie bestimmen unser Denken, Fühlen, Reden und Handeln. Sie führen uns u.U. dorthin, wohin wir nicht wollen. Eine Analyse unseres Lebensskriptes lässt uns erkennen, wie wir innerlich ausgerichtet sind.

Klassiker solcher Gedanken sind:

  • Nur wer Erfolg hat, ist was wert.
  • Das Leben ist viel zu kurz.
  • Das Leben ist wert- und sinnlos.
  • Wenn ich andere Eltern gehabt hätte…
  • Wenn ich die Schule nicht abgebrochen hätte…
  • Wenn ich ein/e andere/n Partner/in geheiratet hätte…
  • Ich bin wertlos.
  • Anderes wollen mir immer nur Schlechtes.
  • Ich bin nicht liebenswert.
  • Mach keinen Fehler!
  • Andere Menschen sind glücklich.
  • Du solltest dich schuldig fühlen für…
  • Sie zu, dass du es anderen recht machst, damit sie dich mögen und anerkennen.
  • Du muss dein Glück verdienen!
  • Du musst perfekt und vollkommen sein.!
  • Du musst deine abwegigen Gedanken sehr ernst nehmen.

Solche Gedanken stimmen nicht, sind oft aber tief in uns eingewoben. Sie geben uns eine gewissen Halt und verschließen gleichzeitig Wege zu neuen Erfahrungen. Im Inneren vieler Menschen herrscht ein Kritiker, Ankläger, Antreiber und Gegenspieler, der uns durch seine Einflüsterungen das leben madig macht. Solche Überzeugungen erzeugen Enttäuschungen, die wiederum die Leid-Gedanken bestätigen. Das ist ein Teufelskreis. So werden wir unfrei. Freude, Gelassenheit und Spontaneität gehen uns ab.

Für einen guten Umgang mit unseren Gedanken brauchen wir Selbsterfahrung. Wir können lernen, unsere Gedanken zu unterscheiden und positive Leit-Gedanken zu entwickeln.

Viele Gedanken, die zu zwischenmenschlichen Störungen führen, basieren auf unangemessenen Vorstellungen , die wir uns von anderen machen. Wir sollten uns besser kein Bild vom anderen machen, mit dem wir ihn in unsere Vorstellung pressen.

Und es gibt Gedanken, die aus seelischen Schichten aufsteigen, für die wir nicht zuständig sind, die unserem Verantwortungsbereich entzogen sind. Diese können wir zwar wahrnehmen, brauchen sie aber nicht ernst nehmen.

Wir haben positive und negative Gedanken und Gefühle in uns. Wir können lernen,mehr positive als negative zu haben und unser Leben wird besser gelingen. Die Auf- und Abwärtsspirale des Denkens haben wir zu einem großen Teil in der Hand. Eine positive Haltung kann uns auf neue Erkenntnisebenen führen.

  1. Nicht nur mit dem Kopf denken – die Kraft der Intuition

Das aktive Tun hat in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert. Dies führt zu einer überreizten, hyperaktiven Haltung in allen Lebensbereichen. So verlieren wir den Kontakt zu unseren tieferen Kraftquellen. Innehalten und betrachten gerieten in Vergessenheit. Wir haben immer etwas zu tun und denken immer irgendetwas und wundern uns, wenn Körper, Seele oder Geist streiken. Dabei bleibt eine starke Kraftquelle unsere Intuition, auf der Strecke.

Unsere Intuition ruht im Unbewussten. Jener Bereich in uns, zu dem der bewusste Verstand keinen unmittelbaren Zugang hat und den er auch nicht begreifen kann. Sie meldet sich Ahnungen, Visionen, Stimmungen und plötzlichen Einfällen. Wie funktioniert das? Unser Unbewusstes verarbeitet einen Großteil der auf uns einströmenden Informationen, ohne das wir dies bemerken. Unser bewusster Verstand wäre damit völlig überfordert. Somit können wir unsere Intuition als einen Freund bezeichnen. Intuition und Verstand sind keine Gegner. Leider wurden sie in der abendländischen Philosophie und Kultur dazu gemacht. An dieser Überbewertung einer allein auf dem Verstand begründeten Vernunft leiden wir bis heute.

Dass Entscheidungen oft aus dem Bauch heraus getroffen werden, weiß die Menschheit schon lange. Nun wissen wir auch, wie solche Bauchentscheidungen getroffen werden. Das Bauch-Nervensystem wird enterisches Nervensystem genannt. Es steuert bzw. begleitet alle emotionalen Prozesse. Verfügen wir bei einer anstehenden Entscheidung über null Faktenwissen, dann kommt die Entscheidung zu 100 Prozent aus dem Bauch. Und liegt oft erstaunlich richtig.

Amerikanische Neuropsychologen haben fünf Bauchprogramm entdeckt, auf die Menschen in Stresssituationen zurückgreifen. Welches davon sie benutzen, ist zum Teil genetisch bedingt, zum Teil erlernt. Ist das jeweilige Programm erst einmal aktiviert, läuft es gleichsam automatisch ab.

Die fünf Grundprogramme sind:

Bauchprogramm der Nervosität und Sensibilität.

  • Das Leben ist kompliziert und diffuse Ängste bestimmen die Gefühlslage. Solche Bauchentscheidungen sind diffus und unkonkret. Die Dinge werden eher laufen gelassen, Abwägen und Durchdenken sind kaum möglich.
  • Bauchprogramm der Phantasie und Offenheit für Neues.
    Typisch optimistische Grundhaltung. Heute so, morgen so und alles ist richtig. Entscheidungen werden mutig, unreflektiert und manchmal zu schnell getroffen. Kein Nachdenken über Komplikationen.
  • Bauchprogramm der Disziplin, der Ordnung, Kontrolle und des Normverhaltens.
    Positives Grundempfinden, wenn einem Ordnungssystem gefolgt werden kann. Ansonsten Tendenz zur Starre und Verweigerung. Ein solches statisches System gibt emotionale Wohlfühlsicherheit. Es führt nicht zu einem individuellen Leben, phantasievolle Entscheidungen kommen nicht vor.
  • Bauchprogramm der Extraversion und der Kontaktfreude
    Werte- und Normsysteme werden schnell gewechselt, um in allen Lebenslagen klar zu kommen. Ein populistisches Vitamin-B-Verhalten, man findet immer jemandem, der einem weiterhilft und fällt immer wieder auf die Füße. Kognitives Denken liegt so jemandem nicht.
  • Bauchprogramm der Liebe, Fürsorge und des sozialen Engagements.
    Optimistische Grundhaltung und Überzeugung, die Dinge meistern zu können. Einsatz für andere macht glücklich. Bauchentscheidungen orientieren sich an den Rückmeldungen anderer. Kognitives Entscheiden ist eher schwach.

Natürlich existieren diese fünf Bauchprogramme nicht immer in Reinform. Es gibt Kombinationen und Mischformen.

Grundmotive der Menschen als Zuarbeiter der Grundprogramme

Neben diesen Grundprogrammen handeln wir aus sieben Grundmotiven heraus. Sie folgen einem Nutzenmodell, es steht immer die (unausgesprochene) Frage im Raum, welchen Nutzen diese oder jene Entscheidung bringt.

  • Anerkennung und Prestige
    Bringt diese Entscheidung einen Zuwachs an Anerkennung und Prestige. Hebe ich mich von anderen ab?
  • Gesundheitsstreben
    Gefährdet diese Entscheidung meine Gesundheit oder mein Leben?
  • Sicherheit
    Bringt mir diese Entscheidung ein Mehr an sozialer, persönlicher, finanzieller, ethischer oder moralischer Sicherheit?
  • Bequemlichkeit
    Reduziert diese Entscheidung meinen Aufwand? Bringt sie mir ein Mehr an Easy Living?
  • Neugier und Entdeckungsfreude
    Werde ich durch diese Entscheidung reicher an Erfahrungen, Kontakten und Erlebnissen?
  • Soziales Engagement
    Bringt mir diese Entscheidung eine Befriedigung meiner ethischen und moralischen Ansprüche an das Helfen?
  • Bereicherungsstreben
    Bringt mir diese Entscheidung ein Mehr an Geld oder Besitz? Vermeide ich (materielle) Verluste?

Diese Darstellung ist ein Modell. Es gibt noch andere Erklärungsmodelle, wie z.B. die Maslowsche Bedürfnispyramide. Diese steht nicht im Widerspruch dazu.

All diese Modelle dienen dazu, uns selbst, unserem Grundcharakter, unseren Grundmotiven, unseren Entscheidungs- und Denkstrukturen auf die Spur zu kommen. Keines dieser Modelle ist vollständig oder gar „richtig“.

  1. Nicht jeder Gedanke ist wahr – Distanzierung von belastenden Gedanken

Übermäßiges Denken, Grübeln und Reflektieren führen heute zu vielen gesundheitlichen Problemen und Burn-Outs. Wir schaffen es, Gedankenschleifen zu entwickeln, die für Außenstehende absurd wirken, von denen wir aber fest überzeugt sind.

Positives Denken hat Gegner und Befürworter, die jeweils gut begründete Argumente haben. Doch wer hat recht? Wir wollen uns die Sache genauer ansehen. Positives Denken wirkt bis zu einem bestimmten Maße – allerdings nur bei selbstbewussten Menschen mit einem hohen Maß an Selbstvertrauen. Bei anderen bewirkt es oft das Gegenteil.

In der modernen Verhaltenspsychologie hat sich eine Wende vollzogen. Nicht der Inhalt der Gedanken ist das Problem, sondern die Art und Weise, wie wir mit ihnen umgehen und wie unser Verstand funktioniert. Es geht nicht darum, gegen unsere Gedanken anzukämpfen oder sie zu ignorieren. Es geht darum, sie als das zu erkennen, was sie sind: Gedanken, mehr nicht. Wir brauchen sie nicht für wahr zu halten. Wir können einen inneren Beobachter kultivieren. Ich nehme wahr, dass ich einen Gedanken habe und entscheide dann, ob ich ihn für wahr halte und ihm weiter folgen möchte oder nicht. So laufen Gedankenprozesse nicht mehr völlig automatisiert und unkontrolliert ab.

Diese Erkenntnis ist nicht wirklich neu, hat es aber in unserer westlichen Denktradition schwer, ins Bewusstsein der Menschen zu gelangen. Doch allmählich erkennen wir, dass der Mensch kein von Gedankenprozessen gesteuerter Roboter ist. Wir können unsere Denkgewohnheiten verändern. Man nennt dies Achtsamkeit. Diese schenkt und Kontrolle über unser Leben und erweitert unsere Wahlmöglichkeiten. Wir werden offen für neue Informationen, können mehrere Standpunkte mit einbeziehen und konzentrieren uns mehr auf den Prozess als auf das Ergebnis und vertrauen dabei unserer Intuition.

Die Kategorien, in die wir eingebunden sind – Religionen, Philosophien, Regierungssysteme – geben unserem Denken und Handeln Sicherheit und Verbindlichkeit. Allerdings hemmen sie uns auch in der Weiterentwicklung. Bisher hielten wir diese Kategorien für selbstverständlich, doch das sind sie nicht. Was für jemanden, der fest in diese Kategorien eingebunden ist, durchaus eine Bedrohung sein kann. Freigeister galten in allen Systemen schon immer als Gefahr.

Der achtsame Mensch prüft Kategorien, erweitert sie und integriert neue Informationen. Ein solches Denken weist Lebendigkeit auf und wirkt sich gesundheitsfördernd aus.

Die Einstellung eines Menschen ist entscheidend für die Bewältigung von Problemen und Lebensaufgaben. Einstellungen können wir ändern. Ungesunde Einstellungen erkennen wir immer an Passivität, Negation, Resignation, Stagnation und Gleichgültigkeit. Solche Einstellungen lassen sich mildern oder gar auflösen.

Positives Denken wirkt nur begrenzt und auch nur bei selbstbewussten Menschen. Wichtiger ist eine klare Analyse der eigenen Lebenssituation in Verbindung mit Hoffnung und Sinn. Denn auch den Problembereichen in unserem Leben können wir einen Sinn geben. Wir können unsere Glaubenssätze und Leitgedanken hinterfragen, auch wenn sie uns zunächst heilig erscheinen.

  1. Achtsamkeit als Medikament

Wir führt eigentlich Regie in meinem Kopf, in meinem Denken, in meinem Fühlen? Wie frei sind meine Gedanken und habe ich wirklich einen freien Willen? Gedanken kommen und gehen, gewollt und ungewollt, angenehme und unangenehme.

Nun, wir haben Gedanken, doch wir sind nicht unsere Gedanken. Etwas in uns nimmt von innen heraus wahr, was mit uns geschieht. Wir können dieses Etwas den inneren Beobachter nennen. Wir können ihn trainieren und mit seiner Hilfe lernen, die Kontrolle und die Verantwortung über das, was in unserem Kopf geschieht zu übernehmen. Wir können lernen, den Inhalt unserer Gedanken zu steuern und unsere Aufmerksamkeit zu lenken. Das nennt man Achtsamkeitstraining. Mit Hilfe der Achtsamkeit können wir lernen, präsent im jetzigen Moment zu sein, wahrzunehmen, was in diesem Augenblick geschieht und dieses dann bewusst anzunehmen.

Achtsamkeit unterstützt und stabilisiert körperliche und psychische Gesundheit, stärkt die Konzentration, reduziert Stresssymptome, fördert die Lebensfreude und verbessert menschliche Beziehungen.

  1. Die Gedanken auf Höheres ausrichten – Spirituelle Psychologie und Psychotherapie

 Die Psychologie hat sich von einer sehr materialistischen Betrachtungsweise hin zu einer mehr ganzheitlichen entwickelt. Der Mensch ist eben ein Zusammenspiel von Körper, Seele und Geist. Die Humanistische und Transpersonale Psychologie, eine spirituell angereicherte Wellnessbewegung und die Esoterikwelle wollen Erfahrungen erschließen, die Religiöses und Psychologisches beinhalten. Dabei wird sehr schnell jeder Form von Sinnsuche spirituelle genannt, auch wenn es eher um die Suche nach reinem Wohlbefinden geht.

Für Theologen ist der Begriff Spiritualität oft zu schwammig und sie reden lieber über Religiosität. Davon wollen viele spirituelle Sinnsucher wiederum nichts hören. Diese wollen von religiösen Dogmen frei sein. Allerdings entwickelt so mancher Psychokult seinen eigenen Dogmatismus, der manchmal erheblich rigider sein kann als die abgelehnten kirchlichen Dogmen. Wo die individuelle Betroffenheit und Sehnsucht zum alleinigen Maß der Dinge wird, entsteht leicht eine Form der Spiritualität, die sich nur um das eigene Ego dreht. Dies kann sektiererische Züge annehmen.

Insgesamt macht die Verbindung von Spiritualität und Psychologie/Lebenshilfe Sinn. So wird eine oft (bewusst) vergessene menschliche Ressource wiedergefunden. Dabei sind unbedingt die Glaubens- bzw. Nichtglaubensvorstellungen der Menschen ernst zu nehmen.

 

 

Unser endloses Bewusstsein

Was ist Bewusstsein? Wir können wahrnehmen, denken, uns erinnern. Wir sind uns unserer selbst bewusst. Doch was überhaupt ist Bewusstsein? Wie entsteht es?

Nach gängiger materialistischer Weltanschauung ist Bewusstsein ein Produkt des Gehirns. Das sieht man vielleicht deshalb so, weil er innerhalb dieser Weltanschauung keine bessere Erklärung gibt. Das ist in etwas so, als würde man die Musik, die man im Radio hört, als Produkt dieses Radios betrachten. Die Verschaltungen im Radio bringen die Musik hervor.

Und was passiert, wenn das Gehirn nicht mehr funktioniert? Wenn sämtliche Gehirnfunktionen aussetzen? Dann dürfte es kein Bewusstsein mehr geben. Doch auch dann können Menschen ein sehr klares Bewusstsein haben. Ich habe bereits an anderer Stelle über das Nahtoderlebnis des Neurochirurgen Dr. Alexander Eben geschrieben.

https://glueckundfreude.wordpress.com/2013/05/28/alexander-eben-die-nahtoderfahrung-eines-neurochirugen/

Solche und andere recht merkwürdige Bewusstseinsphänomene legen nahe, das Bewusstsein kein reines Gehirnprodukt sein kann. Das Gehirn ist eher Empfänger und Sender von Bewusstsein. Doch wo kommt dieses her?

Der niederländische Kardiologe Dr. Pim van Lommel untersucht Nahtoderfahrungen aus wissenschaftlicher Sicht. Er gilt weltweit als einer der führenden Forscher auf diesem Gebiet. Ich beziehe mich in diesem Artikel auf Erkenntnisse, die er in seinem Buch „Endloses Bewusstsein“ darlegt.

Was ist eine Nahtoderfahrung?

Darüber wurde schon sehr viel geschrieben, daher nur kurz: Was passiert, wenn das Herz stillsteht und der Monitor keine Hirnfunktion mehr anzeigt? Kann der Mensch in diesem Zustand überhaupt noch etwas wahrnehmen? Viele Menschen können in diesem Zustand eine ganze Menge wahrnehmen, wie ich es bei dem oben erwähnten Dr. Alexander Eben beschrieben hatte. So können Menschen sich selbst auf dem Operationstisch oder an einem Unfallort sehen, hören, was andere sagen, sie durchlaufen ihr bisheriges Leben im Schnelldurchgang, begegnen verstorbenen Verwandten, auch solchen, von der Existenz oder von deren Tod sie noch gar nichts wussten.

Mit den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist dies nicht erklärbar. Nur legt dies den Schluss nahe, dass Bewusstsein kein reines Produkt des Gehirn sein kann.

Dr. Pim van Lommel war mit den bisherigen Erklärungen unzufrieden und begann 1988 mit einer wissenschaftlich fundierten prospektiven Studie über Ursachen und Inhalte von Nahtoderfahrungen. Diese wurde 2001 im Wissenschaftsmagazin The Lancet unter großer Beachtung publiziert.

Die bisherigen physiologischen, psychologischen und pharmakologischen Erklärungen für Nahtoderfahrungen konnten in dieser Studie nicht bestätigt werden. Die Studie beschreibt Erfahrungen von Patienten, die in der Phase eines Herzstillstandes, in der die Gehirndurchblutung vollständig zum Erliegen gekommen war, alle Elemente einer Nahtoderfahrung durchlaufen hatten. Die Frage, wie das möglich sein kann, blieb und bleibt unbeantwortet.

Das allgemein anerkannte, jedoch nie bewiesene Konzept einer Lokalisation des Bewusstseins im Gehirn steht also zur Diskussion.

Was wissen wir überhaupt über das Gehirn?

Eigentlich ziemlich wenig. Einige Wissenschaftler glauben, sehr viel über das Gehirn zu wissen, doch bewegt sich dieses Wissen immer im Rahmen ihrer jeweiligen wissenschaftlichen Paradigma. Sie vertreten meist einen rein materialistischen Ansatz.

Manche vergleichen das Gehirn mit einem Computer und halten Bewusstsein und den freien Willen für eine Illusion. Doch ist dies lediglich eine wissenschaftliche Hypothese mit äußerst dünnen Belegen.

Es ist also sehr unwahrscheinlich, dass das Bewusstsein allein ein Produkt des Gehirn ist. Es ist wohl eher so, dass das Gehirn Bewusstseinerfahrungen ermöglicht. Und es scheint so zu sein, dass das Bewusstsein unser Gehirn verändern kann. Unsere geistigen, intellektuellen und körperlichen Aktivitäten verändern die Zahl und den Ort der Neuronenverbindungen. Selbst Placebo-Behandlungen mit Parkinson-Patienten führten zu nachweisbaren Veränderungen der Gehirnfunktionen. Wer sich tiefer dafür interessiert, forsche zum Thema Neuroplastizität.

Nach Auffassung einiger Quantenphysiker wird jede Wahrnehmung von unserem Bewusstsein bestimmt. Die Wirklichkeit, wie wir sie wahrnehmen, ist keine objektive Größe, sie wird von unserem Bewusstsein geformt.

Warum bleiben viele Wissenschaftler trotz klarer Indizien bei ihrer rein materialistischen Weltanschauung? Es fällt ihnen nicht nur schwer, sich von allgemein anerkannten Paradigmen, sondern ist oft auch ruf- und karriereschädigend. Und so bemühen sie sich, Theorien und Fakten an anerkannte Paradigmen anzugleichen. Abweichende Phänomene lassen leicht als „anormale Phänomene“ deklarieren.

Gehirn und Bewusstsein

Wenn das Bewusstsein nicht im Gehirn und überhaupt an keinem bestimmten Ort lokalisiert werden kann, wo ist es dann? Nach Pim von Lommel, und dies ist nicht allein seine Erkenntnis, ist das Bewusstsein nicht-lokal, also überall und existiert in Wahrscheinlichkeitswellen. Es ist in der physischen Welt weder nachweisbar noch messbar. Es ist grenzenlos und zeitlos. Er und andere vermuten die Essenz des Bewusstseins, auch Protobewusstsein genannt, im Vakuum des Universums. Von dort hat es nicht-lokale Verbindungen im nicht-lokalen Raum. Das Vakuum ist nach dieser Auffassung die Quelle sowohl der physischen Welt als auch des Bewusstseins. Vielleicht kann man auch sagen, das Bewusstsein enthält den nicht-lokalen Raum. Das gilt für das Bewusstsein eines jeden einzelnen Menschen. So enthält jeder Teil des Bewusstseins ebenfalls den gesamten Raum, denn jeder Teil des Unendlichen ist unendlich. Zugegeben, das ist echt mindblowing. Denn wir können nun sagen: Nicht wir leben in diesem Universum, sondern das Universum in uns. Und dies auf immer und ewig.

Nicht lokales Bewusstsein ist die Quelle unseres Wachbewusstseins. Normalerweise erleben wir das Wachbewusstsein so, dass es nur einen begrenzten Teil des gesamten, endlosen, nicht-lokalen Bewusstseins ausmacht. Dies ist für unseren Alltag sehr praktisch.

Unter ungewöhnlichen Umständen wie bei Nahtoderfahrungen und auch bei transpersonalen Erlebnissen können wir den unendlichen Aspekt des nichtlokalen Bewusstseins erfahren.

Die nicht-lokale Verschränkung des Bewusstseins ist durchaus wissenschaftlich bewiesen. Man setzte wiederholt zwei Testpersonen in getrennte faradaysche Käfige, die jegliche elektromagnetische Informationsübertragung unmöglich machen. Die beiden Testpersonen sollten sich durch eine enge Beziehung miteinander verbunden fühlen.

In einem der Käfige führte ein durch willkürliche, computergesteuerte Lichtblitze verursachter Sinnesreiz zu einer visuell ausgelösten elektrischen Aktivität in der EEG-Aufnahme der stimulierten Person. Diese Aktivität wurde unverzüglich von der nicht-stimulierten Person im anderen Käfig empfangen, obwohl sie die Lichtblitze nicht direkt wahrnehmen konnte. Dies lässt sich nur durch nichtlokalen Einfluss erklären. Auch für Geistheiler, die sich gezielt auf Testpersonen konzentrierten, konnte ein signifikanter nicht-lokaler Einfluss nachgewiesen werden.   Studien dieser Art gibt es mehrere.

Ich verzichte hier auf die umfangreichen Quellenangaben und verweise auf den Anhang in Pim van Lommels Werk „Endloses Bewusstsein“.

Endloses Bewusstsein

Was ist Bewusstsein? Bewusstsein ist subjektiv und lässt sich wissenschaftlich nicht nachweisen. Unsere Gedanken, Erinnerungen, Empfindungen etc. sind Objekte des Bewusstseins.

Lassen wir hier Pim van Lommel zu Wort kommen:

Die Fähigkeit, Bewusstsein zu erfahren, lässt sich mit dem Licht eines Filmprojektors vergleichen. Der Projektor sendet Licht auf die Leinwand, auf der sich die projizierten Bilder ständig verändern. Diese Bilder kann man mit den inhaltlichen Aspekten unseres Bewusstseins vergleichen: Wahrnehmungen, Gefühle, Erinnerungen, Träume, Gedanken und Empfindungen. Ohne das Licht des Projektors gäbe es keine Bilder. Daher kann man das Licht mit der Fähigkeit vergleichen, Bewusstsein zu erfahren. Doch die Bilder sind nicht das eigentliche Bewusstsein. Wenn nur noch das Licht des Projektors erstrahlt und keine Bilder mehr vorhanden sind, können wir von einer reinen Quelle des Bewusstseins sprechen. Einem reinen, inhaltsleeren Bewusstsein, das mitunter nach jahrelangem Meditieren erfahren werden kann und von indischen Philosophen und Weisen „Samadhi“ genannt wird. Man bezeichnet einen Menschen in einem solchen Moment als „erleuchtet“.

Wahrend einer Nahtoderfahrung wird die Begegnung mit „dem Licht“ als eindringlichster und wesentlichster Teil der Erfahrung erlebt; er geht immer mit einem überwältigendem Gefühl bedingungsloser Liebe und Akzeptanz einher. Man ist in diesem Moment völlig in das erleuchtende und allumfassende Bewusstsein aufgenommen.

Normalerweise „wissen“ wir, wer wir sind. Wir leiten unsere Identität ab von unserem Körper, unseren Rollen, unserer Arbeit, unseren Glaubenssystemen, unserer Persönlichkeit etc. Aber was macht davon abgesehen unser Wesen aus? Was bestimmt unser Bewusstsein? Ist Bewusstsein eine primäre Eigenschaft des Universums, die nicht-lokal schon immer da vorhanden war?

Oder geht es als Produkt oder Konsequenz aus etwas anderem hervor. Aus Gott? Wobei zu sagen ist, dass Pim van Lommel sich in diesem Buch nicht zur Gottesfrage äußert.

Wir wissen nicht, woraus das Bewusstsein entstanden ist. Doch es verleiht jedem Lebewesen Inhalt und Form. Bis in jede einzelne Zelle hinein scheint das Leben ein Ausdruck des Willens des Bewusstseins zu sein.

Die Wirklichkeit besteht so, wie wir sie erleben, nur in unserem Bewusstsein. Der Körper schränkt durch seine Sinne die Möglichkeit, die „wahre Wirklichkeit“ wahrzunehmen, ein. Diese ist nicht erkennbar. Delphine oder Uhus z.B. nehmen eine andere Wirklichkeit wahr. Somit ist wahrnehmen kein objektives, passives Registrieren, sondern ein schöpferischer Bewusstseinsakt.

Bewusstsein ist nicht das Einzige, was wir nicht wahrnehmen können. So können wir auch Elektrizität nicht unmittelbar wahrnehmen, sondern nur ihre physischen Auswirkungen. Auch die uns umgebende Wirklichkeit ist nicht erkennbar, nur ihre physischen und wahrnehmbaren Aspekte. „Das Ding an sich“ ist nicht erkennbar, wie bereits der Philosoph Immanuel Kant feststellte.

Individuelle und gemeinschaftliche Aspekte des Bewusstseins

Außer unserem individuellem Bewusstsein gibt es ein universales, kollektives menschliches Bewusstsein, das jedes Individuum mit allem Seienden verbindet. Mit allem, was je gewesen ist und mit allem, was in Zukunft noch sein wird. Dieses menschliche Bewusstsein ist mit dem kollektiven Unbewussten vergleichbar, das C.G. Jung beschrieben hat. Das individuelle Unbewusste ist ein Teil des kollektiven Unbewussten und steht damit im Kontakt. Dieses kollektive Unbewusste ist nach Jung unbegrenzt.

Den kollektiven Aspekt des Bewusstsein bezeichnet man auch als transpersonal. Und was jetzt folgt, ist echt mal wieder mindblowing.

Transpersonal bedeutet, dass es Aspekte im Bewusstsein einer Person gibt, die über das Persönliche hinausgehen. Man bezeichnet sie auch als die spirituellen Aspekte der Person.

Der Begriff transpersonale Psychologie führt uns zu den Werken des Psychologen Stanislav Grof. Er stellte in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts fest, dass sich bestimmte Aspekte des Bewusstseins, wie sie beim therapeutischen Gebrauch von LSD, später durch Anwendung von holotropen Atmen erlebt werden, mit modernen Ansichten über Bewusstsein und Gehirn nicht erklären lassen. Diese Erfahrungen müssten in einer Dimension stattfinden, in der Zeit und Raum bedeutungslos sind. Pim van Lommel nennt sie Aspekte des nicht-lokalen Bewusstseins im nicht-lokalen Raum. So können z.B. Erinnerungen an die ersten Tage des eigenen Lebens nacherlebt oder spezifische Details der eigenen Geburt wahrnehmbar werden. Manchmal werden aufeinanderfolgende Geburts- und Todeserfahrungen geschildert.

Nicht-lokales Bewusstsein

Unser Bewusstsein ist mit dem nicht-lokalen Raum verbunden. Dieser nicht-lokale Raum oder das Vakuum bilden die Quelle des Wachbewusstseins wie auch aller anderen Bewusstseinsaspekte. Das Bewusstsein und jedes seiner Teile ist unbegrenzt und endlos.

Pim van Lommel betont ausdrücklich, dass diese Theorie keine Erklärung für die Entstehung des Bewusstseins anbietet. Sie ist nur eine Beschreibung, die es ermöglicht, die unterschiedlichen Bewusstseinserfahrungen besser zu verstehen. Die Entstehung des Bewusstseins ist ein Mysterium und wird es wohl auch bleiben.

Das allumfassende oder nicht-lokale Bewusstsein hat viele Namen: Das höhere oder höchste, das kosmische, das göttliche Bewusstsein, die reine Quelle oder das Wesen des Bewusstseins, transpersonales Bewusstsein, Einheitsbewusstsein oder ewiges Bewusstsein. Der Systemphilosoph Erwin Laszlo nennt diese höchste Bewusstseinsform das Akasha-Feld, da in ihm alles Wissen und eine unendliche Fülle an Information gespeichert sind. Fast jeder Teil dieses nicht-lokalen Bewusstseins ist dem Menschen zugänglich.

Wir können dieses endlose Bewusstsein, das mit einem Gefühl der Körperlosigkeit einhergeht, in unterschiedlichen Situationen erfahren. In lebensbedrohlichen Situationen sprechen wir von einer Nahttoderfahrung. Doch auch in weniger gefährlichen Situationen kommen „erweiterte Erfahrungen“ vor. Man kann sie auch „Einheitserfahrung“ oder „Erleuchtungserfahrung“ nennen.

Folgende Erfahrungen sind möglich:

  1. Nahtoderfahrungen können in einer kritischen gesundheitlichen Situation auftreten, in der die Gehirnfunktionen deutlich in Mitleidenschaft gezogen sind, z.B. bei einem Herzstillstand, einem Koma oder einem Beinahe-Ertrinken.
  2. Todesangsterfahrungen werden nach Situationen beschrieben, in denen der Tod unvermeidlich schien, etwa nach einem (drohenden) Verkehrsunfall.
  3. Dieselben Erfahrungen werden auch nach Situationen geschildert, in denen Gefühle der Verzweiflung, Einsamkeit oder der Verlassenheit vorherrschend waren. Solche Erfahrungen wurden z.B. von Astronauten nach ihrem Raumflug beschrieben. Andere mögliche Umstände sind Isolation, extreme Austrocknung oder Unterkühlung, eine Depression oder existentielle Krise.
  4. Erfahrungen eines erweiterten Bewusstseins können auch in Situationen auftreten, in denen weder Todesangst noch Verzweiflung vorkommen, z.B. während einer Meditation oder totalen Entspannung, während einer Regressionstherapie, auch unter Hypnose oder unter Verwendung bewusstseinserweiternder Substanzen.

Andere Formen nicht-lokalen Bewusstseins

Es gibt weitere Erfahrungen eines erweiterten Bewusstseins, die weniger bekannt sind und zum Teil bewusst verschwiegen werden. Sie sind oft völlig unbegreiflich und werden als überwältigende, emotionale und sehr persönliche Erfahrungen erlebt. Sie werden in einem noch stärkeren Maße als Nahtoderfahrungen sozial und wissenschaftlich tabuisiert.

Sterbebettvisionen

In der Sterbephase werden manchmal Begegnungen mit verstorbenen geliebten Menschen sowie Visionen einer wunderschönen außerweltlichen Landschaft, eines hellen Lichts und das Gefühl bedingungsloser Liebe beschrieben. Das ähnelt einer Nahtoderfahrung, jedoch sind die Betroffenen noch mit ihrem Wachbewusstsein präsent und können mit den Anwesenden über ihre Wahrnehmung sprechen.

Viele Beschreibungen solcher Sterbebettvisionen werden als Halluzinationen, als Verwirrtheit des Sterbenden oder als Nebenwirkungen von Medikamenten interpretiert.

Kontakt zum (nicht-lokalen) Bewusstsein Verstorbener

Manche Menschen haben Erscheinungen von räumlich weit entfernten Angehörigen, die im Sterben liegen. Solche Erscheinungen treten nicht nur zum unmittelbaren Todeszeitpunkt, sondern evt. erst Tage, Wochen oder Monate später. Man bezeichnet diese Phänomene als peri- und postmortale Erfahrungen oder „after death communication“.

Solche Erfahrungen sind sehr stark tabuisiert und werden selbst den engsten Angehörigen meist verschwiegen. Doch in einer Werte-Umfrage, die von 1980 bis 1983 von der Universität Tilburg durchgeführt wurde, beantworteten 25 Prozent der Europäer die Frage, ob sie schon einmal das Gefühl hatten, mit Verstorbenen in Kontakt zu stehen, positiv. Bei Witwen und Witwern lag die positive Antwort bei 50 Prozent. Bei Eltern, die ein Kind verloren hatten, bei 75 Prozent.

Eine postmortale Erfahrung kann darin bestehen, die Präsenz eines Verstorbenen zu fühlen, eine Berührung zu spüren, bestimmte Gerüche wahrzunehmen oder den Verstorbenen zu „sehen“. Diese Erfahrung wird von starken Emotionen begleitet. Es sind zahlreiche Erfahrungsberichte bekannt und auch viele Bücher dazu erschienen. Zu einer systematischen wissenschaftlichen Erforschung ist es bisher noch nicht gekommen.

Die Kontinuität des Bewusstseins nach dem körperlichen Tod

Die zahlreichen geschilderten Bewusstseinserfahrungen legen nahe, dass der Tod ebenso wie die Geburt nur einen Übergang in einen anderen Bewusstseinzustand darstellt. Die Schlussfolgerung, dass das nicht-lokale Bewusstsein nach dem Tod in einer anderen Dimension fortbesteht, kann unsere Sichtweise auf den Tod verändern. Und es kann unsere Grundannahmen darüber, wer wir sind, total verändern. Wir haben einen Körper, doch wir sind Bewusstsein. Losgelöst von unserem Körper sind wir immer noch bewusste Wesen.

Andere Formen nicht-lokalen Bewusstseins

Manche Menschen haben nach einer Nahtoderfahrung Schwierigkeiten mit einer erhöhten intuitiven Sensibilität. Sie sind empfänglicher geworden für Teile nicht-lokalen Bewusstseins und für Aspekte des Bewusstseins anderer.

Mit der Vorstellung eines nicht-lokalen Bewusstseins lassen sich nicht nur Nahtoderlebnisse verstehen, sondern auch eine erhöhte Sensibilität, Fernwahrnehmungen, Genialität und der Einfluss des Bewusstseins auf die Materie. All diese Phänomene können während und nach einer Nahtoderfahrung auftreten.

Erhöhte intuitive Sensibilität

Darunter verstehen wir die Erfassung nachprüfbar richtiger Informationen über Ereignisse und Personen auch über große Distanzen hinweg, die nicht sinnlich wahrgenommen oder erinnert werden können. Manchmal werden auch zukünftige Ereignisse vorausgesehen. Manche Menschen verfügen nach einem Nahtoderlebnis über eine solche erhöhte intuitive Sensibilität: sie sind hellsichtig, hellfühlend hellhörig oder haben prophetische Fähigkeiten. Das Nahtoderlebnis hat ihre Empfangsmöglichkeiten dauerhaft verstärkt. Das kann sehr verwirrend sein, da diese Menschen in der Regel mit niemandem darüber reden können. Und wenn sie es doch tun und Pech haben, bekommen sie möglicherweise eine Psychose attestiert.

Früher wären solche Erlebnisse auf dem „esoterischen Müllhaufen“ entsorgt worden und heute geschieht dies sicher auch noch häufig. Doch wurden solche nicht-lokalen Verschränkungen inzwischen wissenschaftlich nachgewiesen.

In der bereits erwähnten Werte-Umfrage der Universität Tilburg wurden Personen anonym dazu befragt, ob sie schon einmal Erfahrungen mit Telepathie oder mit Hellsichtigkeit, also dem Gefühl zu wissen, was irgendwo in weiter Ferne geschieht, gemacht hatten. In Europa antworteten 46 Prozent der Befragten positiv.

Fernwahrnehmung (intuitive Wahrnehmung)

Seit 1972 führt das Stanford Research Institute (SRI) wissenschaftliche Untersuchungen zu Exaktheit und Zuverlässigkeit von Fernwahrnehmungen durch. Man erfährt Informationen über ein Objekt, das für die Sinne nicht erreichbar ist. Diese Objekte wurden willkürlich ausgewählt.

Die Ergebnisse, die intuitiv begabte Probanden erzielten, waren so eindrucksvoll, dass sich die CIA während des kalten Krieges dafür interessierte und diese Forschung über viele Jahre finanzierte. Sie erhoffte sich Informationen über geheime Projekte in der Sowjetunion. Diese hat übrigens trotz ihres rein materialistischen Weltbildes auf ähnliche Weise geforscht. Aus Gründen militärischer Geheimhaltung wurde ein Teil der Forschungsergebnisse erst 1996 von Präsident Clinton veröffentlicht.

Bei Forschungen im Princeton Engineering Anomalies Research (PEAR) Institute wurde nachgewiesen, dass auch „normale“ Menschen in der Lage sind, solche positiven Resultate zu erzielen. Die Wahrscheinlichkeit, das die Ergebnisse zur Fernwahrnehmung auf Zufall beruhten, lag statistisch unter eins zu einer Milliarde. Testpersonen konnten auch dann Informationen über Gegenstände und Gebäude wahrnehmen, wenn sie in einem faradayschen Käfig saßen oder in einem U-Boot, dass in einer Tiefe von 170 Metern abtauchte. Selbst eine extrem niedrige Frequenzübertragung elektromagnetischer Strahlung war dabei ausgeschlossen. So lassen sich diese Phänomene zur Zeit nur mit der Vorstellung eines nicht-lokalen Bewusstseins erklären.

Einer der jüngsten Erfolge der Fernwahrnehmung war die Entdeckung des geheimen Aufenthaltsortes von Saddam Hussein. Ich kann mich nicht erinnern, seinerzeit davon etwas in den Medien gelesen zu haben. Allerdings würde es mich noch mehr wundern, WENN ich davon etwas gelesen hätte. Denn was nicht sein kann, darf nicht sein. Ich vertraue hier darauf, der Pim van Lommel sauber recherchiert hat.

Genialität

Woher kommt eine plötzliche tiefgehende Erkenntnis. Von Einstein wissen wir, dass ihn seine Relativitätstheorie wie ein Geistesblitz durchfuhr. Woher kommt die Inspiration von Malern, Schriftstellern, Komponisten und anderen Künstlern? Wie konnte Mozart in jungen Jahren seine Musik komponieren? Durch die Möglichkeit, (unbewusst) mit Aspekten des nicht-lokalen Bewusstseins in Kontakt zu kommen, lassen sich solche Phänomene erklären.

Der Einfluss des Bewusstseins auf die Materie: Psychokinese, Telekinese und Teleportation

Und jetzt wird es richtig mindblowing. Wir hatten bereits festgestellt, dass das Bewusstsein mittels Neuroplastizität durch Gedankenkraft aktiven Einfluss auf die Anatomie und Funktion des Gehirns ausüben kann. Kann das Bewusstsein durch Prozesse auf Quantenniveau auch „tote“ Materie beeinflussen?

Die Veränderung der sichtbaren äußeren Form von Gegenständen durch konzentrierte Aufmerksamkeit nennt man Psychokinese oder Telekinese. Solche Phänomene wurden bereits mehrfach unter kontrollierten Bedingungen nachgewiesen. Das amerikanische Militär interessierte sich sehr dafür und dürfte in den eigenen Reihen kaum unter schwärmerischen und leichtgläubigen Esoterikern verfügen.

Unter Teleportation versteht man das Bewegen materieller Gegenstände mit Hilfe vom Bewusstsein geweckter physischer Kräfte auch über große Distanzen hinweg.

Es gibt eine Reihe dazu durchgeführter Untersuchungen. Sie wurden von Robert G. Jahn und Brenda J. Dunne in dem Buch „Margins of Reality“ zusammengefasst. Es gibt dazu eine deutsche Übersetzung: „An den Rändern des Realen – Über die Rolle des Bewusstseins in der physikalischen Welt“. Bei Amazon sind einige wenige gebrauchte Exemplare erhältlich. Auch Wikipedia schreibt etwas dazu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Fernwahrnehmung

Tatsächlich lässt sich durch zielgerichtete Konzentration der Ablauf von Wahrscheinlichkeitsprozessen verändern. Jedenfalls haben der amerikanische Nachrichtendienst und das amerikanische Militär viel Geld und Forschungsarbeit in diese Phänomene investiert. Dazu gibt es einen Bericht der amerikanischen Luftwaffe, den der Physiker Eric W. Davis zusammengestellt hat:

https://www.fas.org/sgp/eprint/teleport.pdf

Zugegeben, ich habe den Bericht bisher noch nicht gelesen. Wer den Link angeklickt hat, wird verstehen, warum nicht.

Auch der Quantenphysiker Anton Zeilinger vertritt in seinem Buch „Einsteins Spuk“ die Ansicht, Quantenteleportation sei definitiv nachgewiesen.

Der Bericht der amerikanischen Luftwaffe beschreibt auch chinesische Studien, die unter sorgfältig kontrollierten Bedingungen blind und doppelblind im Aero-Space Medicine Engineering Institute in Peking durchgeführt wurden. In Versuchen mit intuitiv begabten Kindern und jungen Erwachsenen gelang die Teleportation von kleinen Radiogeräten, lichtempfindlichem Papier, mechanischen Uhren und Insekten über Dutzende von Metern. Die Bewegung wurde in Videoaufzeichnung und ultraschneller Fotografie festgehalten. Die Ergebnisse sind völlig spektakulär: Gegenstände wie Pillen, Streichhölzer, Nüsse, Schwämme und Ähnliches wurden durch die Hüllen versiegelter Umschläge, durch die Wände versiegelter Glasflaschen und aus Röhren mit versiegelten Verschlusskappen herausbefördert, ohne dass dabei das Äußere dieser Behälter beschädigt wurde. Die Testpersonen hatten verbundene Augen und wussten nicht, welchen Gegenstand sie mit Hilfe ihres Bewusstseins bewegen sollten. Um einen Betrug zu vermeiden, waren objektive Zuschauer und militärische Beobachter anwesend. Berichte zu diesen Phänomenen geistern unter dem Stichwort Indigokinder seit Jahren durch Websites und Schriften der Esoterikszene. Leider vergaß man jegliche Quellenangaben. Und so war das Ganze wenig glaubwürdig.

Der Autor des amerikanischen Berichts meint, dass man zur Erklärung derartiger Phänomene dem Bewusstsein und den Theorien der Quantenphysik eine Schlüsselrolle zugestehen muss.

Diese Ansicht vertritt auch Dean Radin. In seinem Buch „Entangled Minds“ bescheibt er viele gut erforschte und dokumentierte Phänomene eines nicht-lokalen Zusammenhangs zwischen dem Bewusstsein mehrer Menschen und Materie.

http://www.deanradin.com/NewWeb/EMindex.html

Auch der Quantenphysiker Amit Goswami hat dies ausführlich beschrieben und theoretisch erklärt.

Tja, in was für einem Universum leben wir eigentlich? Um es noch einmal deutlich zu sage: Es gibt zahlreiche wissenschaftlich fundierte Nachweise für ein nicht-lokales und endloses Bewusstsein in einem nicht-lokalen Raum, in dem Zeit und Distanz keine Rolle spielen. Unser Bewusstsein bestand schon vor unserer Geburt und wird nach unserem körperlichen Ableben weiterbestehen.

Aber wussten wir dies nicht schon immer? Haben uns die Religionen und spirituellen Traditionen nicht genau dies klar zu machen versucht? Wir wollten es nur nicht glauben.

Es gibt nicht Neues unter der Sonne

Durch das große Interesse an Nahtoderfahrungen wird heute wiederentdeckt, was an Wissen und Weisheit in vielen Kulturen schon lange bekannt war. Solche Vorstellungen gibt es im Hinduismus, Buddhismus, Judentum, Christentum und Islam und auch in der Antike, im alten Ägypten und im Römischen Reich. Und ebenfalls bei australischen Aborigines, afrikanischen Stämmen, amerikanischen Ureinwohnern, Wikingern und Kelten. Die Vorstellungen ähneln sich mehr als sie sich unterscheiden. Das ist insofern erstaunlich, als sie in früheren Zeiten kaum mündlich oder schriftlich ausgetauscht werden konnten. Dafür waren die räumlichen, zeitlichen, sprachlichen und kulturellen Barrieren zu groß.

Die Idee einer körperunabhängigen Seele kennt man offensichtlich schon seit Tausenden von Jahren.

Menschen, die eine Nahtoderfahrung hinter sich haben, haben meist das Bedürfnis, sich selbst und ihren Mitmenschen Liebe und Akzeptanz entgegenzubringen. Das entspricht einem zentralen Dogma des Christentums. Liebe und Vergebung gehören zusammen. Dies ist auch die Botschaft Jesu.

Die biblischen Geschichten schildern, das Jesus in einem hohen Maße über das verfügte, was wir heute eine erhöhte intuitive Sensibilität nennen. So war er zu Wundertaten und –heilungen fähig, hatte Visionen und die Ahnung, dass er verraten und getötet werden würde. Am dritten Tage nach seinem Kreuzestod ist er „auferstanden“ und von seinen Jüngern in einem „neuen Körper“ erkannt worden. Man kann nun einwenden, dass diese Geschichten nicht bewiesen sind. Sind sie auch nicht, doch historische Indizien deuten auf einen gewissen Wahrheitsgehalt hin. Und mit dem Wissen, das wir heute über nicht-lokale Bewusstseinsphänome haben, werden sie glaubwürdiger.

Im alten und neuen Testament gibt es viele Hinweise auf die Existenz einer unsterblichen Seele. Insofern gibt es tatsächlich nichts Neues unter der Sonne.

Praktische Konsequenzen

Das Menschen während einer tiefen Bewusstlosigkeit und des Ausfalls sämtlicher Gehirnfunktionen ein klares erweitertes Bewusstsein haben können, sollte unsere Vorstellungen über den Tod verändern. Es ergeben sich auch massive Konsequenzen für ethische und medizinische Probleme unseres Gesundheitswesens, für Fragen zu Koma, Sterben, Sterbehilfe, Tod und Organspenden.

http://www.pimvanlommel.nl/home_deutsch

http://www.netzwerk-nahtoderfahrung.de/

Über die Entwicklung des menschlichen Bewusstseins

Woher kommt das religiöse und spirituelle Durcheinander der heutigen Zeit? Warum glauben manche an einen personalen Gott, andere an ein intelligentes Universum und noch andere an gar nichts? Und warum können sie die Andersgläubigen nicht verstehen?

Antworten finden sich, wenn man sich die Entwicklung menschlichen Bewusstsein anschaut. Bewusstsein entwickelt sich nämlich ständig, individuell und kollektiv. Und dies in unterschiedlichen Geschwindigkeiten.

Ken Wilber hat dies mit den „Spiral Dynamics“ ganz gut beschrieben. Allerdings ist Wilber nicht immer ganz einfach zu lesen.

Die evangelischen Theologen Marion und Werner „Tiki“ Küstenmacher und Tilmann Haberer haben dieses Konzept aufgegriffen und in dem Buch Gott 9.0 klar und anschaulich dargestellt. Es geht dabei nicht um evangelische Theologie, auch Katholiken können es lesen.

Ebenfalls hält dieses Buch nützliche Erkenntnisse bereit für:

Atheisten

Postmoderne Aufgeklärte

Yoga-Lehrer

Gurus und Satsang-Lehrer

Schülen bzw. Anhänger von Gurus und Satsang-Lehrern

Politiker

Gangster

Pastoren und Pfarrer/innen

Lehrer

Und viele mehr.

Nur besonders konservative Katholiken sollten besser die Finger davon lassen.

http://gott90.de/

Passen Aufklärung und Christentum zusammen?

Ein modernes, vom Zeitalter der Aufklärung geprägtes Weltbild einerseits und christlicher Glaube andererseits, passt das zusammen?

Ich bin in meiner Jugend aus der katholischen Kirche ausgetreten. Was einem damals über Gott und Religion erzählt wurde, war für einen intelligenten jungen Menschen eine intellektuelle Zumutung. Erst viele Jahre später im Zuge meines „spirituellen Aufbruchs“ begann ich mich auch mit dem christlichen Glauben zu beschäftigen. Ich stellte ziemlich schnell fest, dass mein Wissen darüber a) ziemlich gering und b) größtenteils falsch war. Vermutlich geht es heute vielen Menschen so, nur wissen sie das nicht. Ich finde auch heute noch so manches am gelebten Christentum fragwürdig, habe allerdings im christlichen Gottesverständnis durchaus etwas sehr wertvolles gefunden.

Christlicher Glaube und Aufklärung bzw. wissenschaftliches Denken sind für mich kein Widerspruch. Sie beschäftigen sich mit verschiedenen Dimensionen des Seins. Wer meint, mit der Wissenschaft alles erklären zu können, unterliegt einigen fundamentalen Irrtümern über Wissenschaft. Denn diese erklärt nicht unbedingt, sondern beschreibt und das ist ein Unterschied. Um dies zu können, muss sie die Wirklichkeit auf Modelle reduzieren, also auf einen Ausschnitt der Wirklichkeit. Und sie kann nur das beschreiben, wofür sie die nötigen Instrumente hat. Viele Nichtwissenschaftler verwechseln diesen Ausschnitt der Wirklichkeit mit der Wirklichkeit an sich. Das ist so, als würde man im Restaurant die Speisekarte anstelle des Essens verzehren. Ein typischer Kategorienfehler.

Der Versuch, die Gottesfrage mit (natur)wissenschaftlichen Mitteln klären zu wollen, ist intellektuelle Gymnastik und führt zu nichts. Das ist in etwa so, als würden Sie einen Psychologen fragen, wie die Einspritzpumpe in einem Dieselmotor funktioniert. Wenn wir uns wissenschaftlich mit Gott beschäftigen wollen, sind eher Theologen, Anthropologen und Historiker gefragt.

Was viele Kritiker des Christentums gerne übersehen, oder nicht wissen, ist die Tatsache, dass gerade das Christentum in der Vergangenheit viel zur Wissenschaft beigetragen hat. So wurde z.B. das Kopernikanische Weltbild schon seit 1561 an der Universität Salamanca gelehrt und die Kirche hatte keine Probleme damit. Der gregorianische Kalender richtete sich seit 1572 danach. Das ist insofern bemerkenswert, weil die Freunde der Aufklärung gerne das Beispiel des Galileo Galilei für die Rückständigkeit der Kirche nehmen. Nur stimmt die Geschichte in der üblicherweise verbreiteten Form überhaupt nicht. Galilei geriet nur deshalb mit der Kirche in Konflikt, weil er eine wissenschaftliche Aussage absolut setzte und sie zu einer theologischen machte. Was äußerst unwissenschaftlich ist.

Es lassen sich noch mehr solcher Beispiel finden. So werden z.B. auch die Hexenverbrennungen historisch gerne der Kirche angelastet, obwohl die meisten aufgrund weltlicher Gerichtsurteile stattfanden.

Die Aufklärung war historisch extrem wichtig und hat zu einem enormen technischen Fortschritt geführt. Leider verstand die Kirche dieses neue Denken als einen Angriff auf die Religion an sich und nicht auf deren Erscheinungsformen. Und auch die Aufklärung verwechselte die Religion mit ihren Erscheinungsformen. So sind festgefahrene Fronten entstanden: Moderne und Postmoderne lehnen Religion ab, religiöse Institutionen halten an althergebrachten Bildern fest. Die Folge ist ein bis heute anhaltender geistig-religiöser Stau.

Der „aufgeklärte Atheist“ hat natürlich einen klaren Vorteil: Er hat sich – ohne dies zu merken – eine Karikatur des Christentums und einen Strohgott nach eigenem Bild geschaffen und damit die Gewissheit, dass Gott nicht existieren kann und das Christentum eine Art Folklore ist. Er belegt seinen „Glauben“ eher mit Anekdoten statt mit historischen Tatsachen. Solch emanzipatorischer Protest schafft natürlich Identität. Zusätzlich macht die Fälschung der Geschichte es ihm unmöglich, sich vorurteilsfrei damit zu befassen. Obwohl er vielleicht gerne „glauben“ würde.

Betrachtet er zudem die Praxis des gelebten Christentum, gerade auch in der katholischen Version, sieht er viele Vorurteile bestätigt. Er begegnet eine Menge kleinkarierter Frömmler, die Religion zu einem Zugehörigkeitssystem haben verkommen lassen, die rechthaberisch, dogmatisch und verurteilend durch die Welt gehen und genau über Gott und die Bibel bescheid zu wissen meinen. Nicht umsonst bezeichnet der Franziskanerpater und Autor Richard Rohr die meisten Katholiken als geistige Zwerge. Gesetzestreue Fromme, die sich selbst erlöst haben. Sie ersetzen religiöse Erfahrung durch die Sicherheit der Frömmigkeit . Gruppenzugehörigkeit statt echte Gotteserfahrung. Sie kennen ihre eigene Tradition nicht. Und merken überhaupt nicht, dass sie versuchen, Gott an die Leine zu legen.

Doch halt! Die eben Beschriebenen sind nur eine kleine Teilmenge. Diese ist allerdings in der Aufmerksamkeit des „Aufgeklärten“ sehr präsent. Und auch in den Medien.

Und es gibt auch andere: weltoffene Theologen, nette und liebvolle Menschen, die keine enge und dogmatische Vorstellung von Gott haben und diesem dadurch näher sind als die erwähnten Frömmler.

Mir haben Autoren wie Richard Rohr, Anselm Grün, David Steindl-Rast, Jörg Zink u.a. die geistige Weite und spirituelle Tiefe des Christentums gezeigt. Und dies steht in keinerlei Gegensatz zu einem aufgeklärten Weltbild. Es ergänzt dieses.

Negativität überwinden – Die Bezauberung der Normalität

Möchtest du in einer freundlichen Umgebung leben, mit Menschen, die dich unterstützen und die du unterstützt? Möchtest du positive Lebensumstände?

Vielleicht denkst du nun, du musst etwas ändern. Dich, die dich umgebenden Umstände oder gar andere Menschen. Das letzteres nicht funktioniert, hast du vielleicht schon gemerkt.

Sicher hast du bereits Strategien entwickelt, wie du in einer besseren Umgebung leben kannst oder wie du dich in deiner gewohnten Umgebung besser fühlen kannst. Das machen alle Menschen so. Im Grunde sind alle unsere Handlungen darauf angelegt, uns im nächsten Moment besser zu fühlen, unsere Lebendigkeit zu spüren bzw. einen solchen Zustand zu erhalten. Nur ist uns dies im Alltag nicht immer so bewusst. Und so merken wir oft auch nicht, wann unsere Strategien nicht funktionieren.

Es gibt einige Strategien, wie wir uns tatsächlich besser fühlen können und sogar in einer besseren und freundlicheren Umgebung leben können, die funktionieren und einige, die nicht funktionieren.

Was nicht funktioniert ist, dauernd in einem Hochgefühl verweilen zu wollen. Geht ebenso wenig wie ein Dauerorgasmus. Außerdem würdest du jede Unterscheidungsfähigkeit verlieren. Unsere Zustände, unsere Gefühle kommen und gehen und wir können lernen, sie alle willkommen zu heißen. Dabei sind wir ihnen nicht ausgeliefert. WIR haben Gefühle und nicht SIE uns. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel.

Licht ist immer stärker als Dunkelheit und somit sind unsere „hellen“ Zustände immer stärker als unsere „dunklen“. Wir können durchaus in einem Grundzustand von Freude leben. Damit meine ich keine oberflächliche Fröhlichkeit, sondern ein tiefes Verbundensein mit der Existenz. Dies trägt uns dann auch in eher leidvollen Momenten.

Wenn wir uns unter Menschen in unserem Kulturkreis umsehen, dann sehen wir oft einen Mangel an Freude. Die Menschen auf der Straße, in Bussen und Bahnen, in Geschäften und Betrieben wirken eher freudlos. Da fällt ein entspanntes, lächelndes und freundliches Gesicht schon auf. Das betrifft auch den Freizeitbereich und Situationen im Urlaub. Die Freizeit- und Vergnügungsindustrie scheint zwar gute Umsätze zu machen, kann aber ihre Werbeversprechen nicht wirklich einhalten.

Warum ist da so?

Unsere Beziehung zur Außenwelt funktioniert in erster Linie über andere Menschen. Außerdem über Situationen, Orte und Dinge. Doch auch die haben fast immer etwas mit anderen Menschen zu tun.
Unsere wichtigste Ursache für den Zustand von Freude oder Nicht-Freude sind also andere Menschen. Hm, ist das wirklich so? Nein, denn tatsächlich ist die wichtigste Ursache für den Zustand von Freude oder Nicht-Freude unsere Beziehung zu ihnen und weniger das, was sie tun und sagen. Das gilt auch für Situationen, Orte und Dinge. Und die Beziehung zu ihnen sowie zu Situationen, Orten und Dingen fängt immer bei uns an. Das müssen wir uns genauer ansehen.

Solange wir unsere inneren Zustände von äußeren Gegebenheiten abhängig machen, geben wir unsere Macht ab. Die kann dazu führen, das wir uns als Opfer fühlen. Dies ist sehr bequem, und darum wählen viele Menschen diesen Weg. Es wimmelt in unserer Gesellschaft von Opfern aller Art. Sie beziehen ihre Lebensenergie daraus, dass sie sich über irgendetwas empören. Sie leben nach dem Motto: „Ich empöre mich, also bin ich.“ Wobei es egal ist, worüber man sich empört. Irgendetwas findet sich immer.

Allerdings funktioniert dieser Weg nicht. Zwar fühlt man sich nach gemeinsamer Empörung mit Gleichgesinnten kurzfristig lebendiger, doch hält dies nicht lange an. Eine neue Prise der Droge Empörung ist nötig. Und oft auch eine Steigerung des Dosis. Was erklärt, wie aus einem Idealisten ein Fundamentalist und u.U. sogar ein Terrorist werden kann. Letztlich ist dieser oft ein durchgeknallter Empörungsjunkie.

Du wirst vielleicht einwenden, dass es durchaus Situationen geben kann, in denen jemand wirklich zum Opfer wird. Das stimmt und ich spreche hier in erster Linie über unsere gewöhnlichen Alltagssituationen, die uns unnötigerweise zu schaffen machen. Wobei es durchaus so ist, dass du auch dann deine inneren Grundzustand von Verbundenheit mit der Existenz bewahren kannst, wenn rechts von dir eine Atomkraftwerk in die Luft fliegt und von links eine Tsumamiwelle heranrollt. Nur ist diese ein langer Weg. Daher fange an, an den kleinen Alltagswidrigkeiten zu üben.
Du wirst vielleicht auch einwenden, dass es durchaus nötig sein kann, etwas gegen Missstände zu unternehmen. Stimmt! Und dies bitte mit Klugheit und der Absicht, etwas Positives bewirken zu wollen.

Zur Erinnerung: unsere Beziehungen zu anderen Menschen, zu Situationen, Orten und Dingen sind die Ursache unserer Zustände von Freude oder Nicht-Freude. Wenn wir dies erkennen und akzeptieren, dann haben wir die Macht über unsere inneren Zustände wieder in die eigenen Hand genommen. Nicht die Menschen, Situationen, Orte und Dinge trüben unsere Freude, sondern die Art, wie wir sie betrachten.

Mit der Macht haben wir nun auch die Verantwortung in der eigenen Hand. Wir können uns nicht mehr als Opfer fühlen. Dieser Bequemlichkeitsfaktor fällt weg. In der Coaching-Sprache ausgedrückt heißt dies, wir verlassen unsere Comfort-Zone. Wir können und sollten und durchaus etwas Zeit nehmen, diesen Verlust zu betrauern. In Verluste, die wir nicht betrauern, bleiben wir verstrickt und dies bindet Energie.

Nach vollzogener Trauerarbeit geht es dann in die neue Wirklichkeit. Es gibt etwas zu entdecken. Solange du dich – mehr oder weniger – als Opfer gefühlt hast, hattest du Strategien, um dich immer wieder mal besser zu fühlen. Du hast etwas „Schönes“ gemacht. Keine Sorge, das wirst du auch in Zukunft noch machen. Oder du hast Geld, Macht, Besitz, Sex, Erfolg benutzt, um dich besser zu fühlen. Oder ersatzweise bzw. zusätzlich Alkohol oder Drogen. Oder du bist „fromm“ geworden aber nicht gläubig, was ein Unterscheid ist. Hast irgendeinen spirituellen Weg eingeschlagen, einen Guru oder Satsang-Lehrer gefunden. Du hast vielleicht schon gemerkt, dass diese Strategien nicht immer so gut funktionieren.
Du hast also etwas Schönes gemacht und dies vielleicht „bezaubernd“ genannt. Manchmal reden wir von einer bezaubernden Atmosphäre, wenn uns etwas ganz besonders gefallen hat.

Nun geht es um nichts geringeres als die „Bezauberung der Normalität“. Wie geht das? Für die Bibelfesten unter den LeserInnen: Jesus spricht vom Himmelreich oder dem kommenden Reich Gottes. Das verstehen die meisten Menschen als etwas Zukünftiges, etwas, was nach ihrem Tod stattfindet. Tatsächlich geht es um eine bestimmte Art zu leben. Das Himmelreich ist in uns. Vermutlich gibt es auch eins nach unserem körperlichen Ableben, aber das wissen wir nicht so genau. Bleiben wir also mal schön im Hier und Jetzt und üben für das hoffentlich noch kommende Himmelreich.
Wie können wir nun die Tür zum Himmelreich in uns öffnen und unsere Normalität bezaubern? Wir können dies durch die Art unserer Beziehung zu anderen Menschen, Situationen, Orten und Dingen. Und die fängt ja bekanntlich bei uns an.

Warum die Welt schön ist

Zunächst müssen wir folgende Grundfrage klären: Leben wir ein einer Welt, die eher gut oder eher schlecht ist? Schauen wir uns die Medienberichte an, dann könnten wir vermuten, dass wir einer einer immer schlechter werdenden Welt leben. Viele Menschen sehen dies so und beziehen ihr vorherrschendes Lebensgefühl daraus. Es lohnt sich, hier etwas genauer hinzuschauen.

Betrachten wir unsere heutigen Lebensbedingungen, so stellen wir fest, dass sich diese im Vergleich zu den Lebensbedingungen von vor 100, 200, 300 usw. Jahren stetig verbessert haben. Unsere Lebenserwartung ist gestiegen. Die Wahrscheinlichkeit, Opfer eine schweren Krankheit, eines Verbrechens, einer kriegerischen Auseinandersetzung oder einer Naturkatastrophe zu werden, ist immer weiter gesunken. Dies gilt nicht nur für unseren westlichen Kulturkreis, sondern statistisch (!!!) für die gesamte Weltbevölkerung. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Weltbevölkerung vor 300 Jahren bei ca. 650 Millionen klag. Heute leben ca. 7,2 Milliarden Menschen auf der Welt. Somit ist die Anzahl der Katastrophen in Relation zur Weltbevölkerung erheblich gesunken. Dies lässt den Schluss zu, dass wir einer prinzipiell guten Welt leben, die zudem immer besser wird.

Damit will ich die heutigen Katastrophen, Kriege, Umweltzerstörung, Hunger und politische Unterdrückung nicht schönreden. Doch wir können diese Dinge in einem rechten Verhätnis zueinander sehen. Und ein positives Lebensgefühl aus einer im Grunde guten Welt beziehen. Nebenbei: Aus einem positiven Lebensgefühl heraus etwas für eine noch bessere Welt zu tun bringt mehr Frucht als aus Frustration und Angst heraus gegen die Missstände in der Welt zu kämpfen.

Negativität versteckt sich oft hinter der Maske des Guten. Da will jemand auf Missstände hinweisen und merkt gar nicht, dass eigentlich nur die in ihm wohnende Negativität ein Aktionsfeld sucht. In diese Falle sind schon viele politische Aktivisten gelaufen.

Unsere Beziehungen

Wenn wir anerkennen können, dass wir im Grunde in einer freundlichen Welt leben hat dies Auswirkung auf unser Grundlebensgefühl. Nun können wir anfangen, uns unsere Beziehungen zu anderen Menschen, Situationen, Orten und Dingen anzuschauen und die Tür zum Himmelreich in uns einen Spalt öffnen.

Die anderen Menschen

Unsere Beziehungen zur Außenwelt geschehen überwiegend durch andere Menschen. Es sei denn, wir sind Einsiedler. Daher sind unsere Beziehungen zu anderen Menschen auch die Hauptursache unserer Zustände von Freude oder Nicht-Freude.

Da die Beziehungen zu anderen Menschen bei uns anfangen, haben wir es auch in der Hand, ob diese für uns ein Quell der Freude sind oder nicht. Natürlich gibt es da Ausnahmen, doch so viele sind dies nicht.

Zur Ausgangslage: Jeder Mensch verfolgt mit dem, was er macht, eine für ihn positive Absicht. Jeder tut das Beste, was er kann – allerdings von seinem jeweiligen und momentanten Bewusstseinslevel aus. Das gilt auch für den Versicherungsvertreter, der dich hereingelegt hat oder für den Taschendieb, der dir am Bahnhof deine Brieftasche geklaut hat. Diese Menschen hatten wohl gerade keine bessere Strategie zur Hand, wie sie ein gelingendes Leben führen können. Das ist schade für sie und für dich.

Üblicherweise wirst du solche Menschen, die dir oder anderen etwas angetan haben, verurteilen und, wenn du kannst, bestrafen. Oder dafür sorgen, dass sie bestraft werden. Ich sage nicht, dass du ein solches Verhalten nun akzeptieren sollst. Was du tun kannst, ist, das Verurteilen sein zu lassen. Du kannst lernen, statt dessen Unterscheidungen zu treffen. Du nimmst ein Verhalten war, das deine Lebendigkeit oder die anderer betroffener Menschen nicht gerade erhöht. Das gefällt dir nicht und das ist auch völlig o.K. so. Du wertest es negativ, aber du verurteilst es nicht. Eine Verurteilung ist immer mit einer starken Emotion verbunden, eine Wertung nicht. Und dort, wo du verurteilst, wo du dich emotional stark engagierst, verstrickst du dich mit dem, was du verurteilst, bleibst daran gebunden. Was dazu führen kann, dass du es immer wieder erlebst.

Es ist sehr wichtig, diesen Unterschied zwischen Werten und Verurteilen zu verstehen. Und zu begreifen, was eine Verstrickung ist.

Nun schaue dir einmal an, welche Verhaltensweisen anderer Menschen bei dir Zustände von Nicht-Freude auslösen. Dies kann sein:

was sie tun,
was sie sagen,
was sie deiner Meinung nach vermutlich denken,
wie sie sich kleiden,
wie ihr Haarschnitt ist,
was sie gerade lesen,
welche Musik sie hören,
welches Auto sie fahren,
wie sie autofahren,
welche politische Meinung sie haben,
welcher Religion sie (nicht) angehören und
sicher noch einige Dinge mehr.

Für all dies sind schon Menschen umgebracht worden. Schau dir diese Liste an. So lernst du deine emotionalen Anfälligkeiten besser kennen. Ist es wirklich sinnvoll, sich deshalb in einen Zustand von Nicht-Freude zu versetzen? Erinnere dich daran, dass sie alle einen Grund für ihre jeweilige Verhaltensweise haben. Du ja auch. Oder glaubt du, alle sollten so sein wie du?

Du wirst sicher schnell erkennen, das es ein ziemlicher Unsinn ist, jemand wegen seiner Kleidung oder seines Haarschnitts zu verurteilen.

Lerne also, Unterscheidungen zu treffen. Zwar ist im Grunde alles so o.k., wie es ist. Doch wir können nicht wirklich ohne Wertungen durchs Leben gegen, das würde nicht funktionieren. Achte nur darauf, dass aus deinen Wertungen keine Verurteilungen werden. Denn dies würde dich in Schwierigkeiten bringen.

Übe dich in Gedankenkontrolle. Ich weiß, das Wort Kontrolle hat für viele Menschen ein negatives Image. Du kannst es auch so sehen: DU hast die Wahl, worauf du deine Gedanken fokussierst. Was du brauchst, ist Aufmerksamkeit und Achtsamkeit. Es gibt viele gute Gründe einige gute Methoden, die zu lernen. In Zuständen von Unachtsamkeit und Oberflächlickeit hat Negativität es leicht, sich in uns einzunisten.

Wenn du jemanden triffst, dessen Kleidung oder Haarschnitt dir nicht gefällt, nimm dies einfach nur wahr. Stelle fest, dass dies für dein Wohlbefinden keine Rolle spielt und sei dankbar für die Vielfalt der Existenz. Stell dir vor, alle sähen gleich aus…
Bei besonders schweren Fällen, dort wo Menschen etwas wirklich übles tun, hast du folgende Möglichkeit: Unterscheide zwischen dem Wesenskern eines Menschen und seinen Verhaltensweisen. Der Wesenskern eines jeden Menschen ist gut. Daran kannst du dich erinnern, selbst wenn du seine Verhaltensweisen verurteilst.

Wenn du an anderen Menschen etwas entdeckst, was dir nicht gefällt dann kannst du gleichzeitig bewusst nach etwas suchen, was dir an ihnen gefällt. Du wirst sicher bei so ziemlich jedem Menschen etwas finden. So erhöhst du deinen Freude-Zustand erhöhen. Das ist auch wichtig, wenn du mit diesem Menschen in Kontakt treten möchtest.

Andere Menschen merken es unbewusst, wenn wir sie verurteilen. Es kommt kein wirklicher Kontakt zustande, irgendein seltsames Gefühl entsteht. Somit werden sie sich uns auch nicht öffnen. Dieser Mechanismus funktioniert allerdings sehr subtil.
Nun stell dir für einen Moment vor, du würdest in einer Welt leben, in der er keine verurteilenswürdigen Menschen gibt. Zwar erlebst du Menschen, bei denen du eine leicht negative Wertung hast, aber du verspürst keine starken negativen Emotionen mehr, die von Verurteilungen herrühren. Wie wäre das? Was würde das an deinem Lebensgefühl verändern? Würde dies deinen Zustand von Freude erhöhen? Würdest du dich mehr von der Existenz getragen fühlen?

Wenn du aufhörst, Menschen zu verurteilen und sich dein Lebensgefühl verbessert, sich deine Lebendigkeit erhöht, dann werden sich mit der Zeit auch deine noch verbliebenen Wertungen verändern. Aus den Negativ-Wertungen wird Mitgefühl entstehen. Du wirst erkennen, dass Menschen, deren Verhalten du negativ bewertest, selbst unter ihrem Verhalten leiden, dass sie kein wirklich gelingendes Leben führen.

Wenn du mit deinen Verurteilungen aufhörst, wirst du mit der Zeit auch immer weniger auf solche Menschen treffen, die du früher verurteilt hast. Sie werden aus deinem Leben verschwinden. Deine Verstrickungen lösen sich. Frage mich jetzt nicht, wie das funktioniert. Wahrscheinlich wirkt hier das Gesetz der Anziehung.
Du wirst also mehr und mehr in einer freundlichen und unterstützenden Welt leben. Dein Lebensgefühl verbessert sich, dein Zustand von Freude erhöht sich und die fühlst dich mehr und mehr von der Existenz getragen. Und du wirst einige überraschende Dinge mit anderen Menschen erleben.

Mit anderen umgehen

Du kannst konkret etwas dafür tun, den Wert anderer Menschen für dich zu erhöhen. Sicher freust du dich über einen freundlichen Blick, ein Lächeln oder wenn jemand etwas nettes zu dir sagt. Das kannst du umgekehrt genauso tun. So erhöhst du das allgemeine Level der Freude.

Wenn du auf sehr viele Menschen triffst, die du nicht leiden kannst, ablehnst oder kritisierst, dann achte mal auf deine Selbstwahrnehmung. Kannst du dich selbst überhaupt leiden? Wer sich selbst mag und akzeptiert, kann dies auch leichter mit anderen machen. Lerne, dich mehr auf deine Stärken als auf deine Schwächen zu fokussieren.

Andere können uns ein Spiegel sein. Du hast von dem, was du an anderen ablehnst, immer auch selbst etwas in dir, willst dies aber nicht wahrhaben. Das ist der blinde Fleck in uns. Allerdings ist dies nicht ganz so einfach, wie manche Ratgeber unter dem Begriff Projektionsprinzip behaupten. Ein Verhalten, das dir an anderen nicht gefällt, hast du evt. selbst, ohne es zu merken. ODER dir fehlt die positive Ausprägung dieses Verhaltens. Angenommen, es stört dich, dass jemand sich ständig in den Mittelpunkt stellt. Vielleicht fehlt dir dann die Fähigkeit, im rechten Maße auf dich aufmerksam zu machen. Etwas, was dir an anderen gefällt, hast du auch in dir, vielleicht ist dir dies gar nicht bewusst. Doch hüte dich vor der negativen Ausprägung dieses Verhaltens. Angenommen, dir gefällt an jemandem, dass er oder sie klug, weltoffen und redegewandt ist. Die negative Ausprägung dieser Eigenschaft wäre nun, ein Schwätzer zu sein, der alles besser weiß.

Jeder Mensch hat verschiedene Seiten in sich. Lenke die Aufmerksamkeit auf die positiven Seiten in dir und in anderen. Licht ist immer heller als Dunkelheit. So fällt es den anderen leichter, die positiven Seiten in sich und in dir zu entdecken. Wenn du dies eine Zeit lang übst, hat Negativität keine Chande mehr bei dir. Sie wird einfach von dir abprallen.

Lasse andere Menschen sich in deiner Umgebung wohlfühlen. Befriedige ihr Bedürfnis nach Anerkennung und Wertschätzung. Das heißt nicht, dass du dem zustimmen musst, was sie gerade sagen oder tun. Aber baue keinen Gegensatz auf. Jeder verfolgt mit dem, was er tut, eine innerhalb seines persönlichen Kontextes eine positive Absicht. Versuche, daran anzusetzen. Wenn du mehr darüber wissen willst, wie das geht, dann beschäftige die mit der Methode „Gewaltfreie Kommunikation“.

Kennst du den schönen Song „Lift you op“? Auch du kannst andere durch kleine Akte des Guten „upliften“. Für manchen reicht schon ein freundliches Lächeln und sie haben fortan einen guten Tag. Was brauchen andere gerade, Freunde, Bekannte oder Unbekannte. Entwickle kein Helfersyndrom, doch achte auf die kleinen Gelegenheiten des Guten. Helfe anderen, einen Schritt weiterzukommen. Doch tue dies nicht berechnend. Das Universum/Gott sorgt schon dafür, dass du bekommst, was du brauchst.
Ich hoffe, du hast eine Menge Freunde und Bekannte. Du wirst von jedem ein Bild haben, wie er/sie ist. Dieses Bild kann deine Wahrnehmung einschränken. Versuche einmal, deine Freunde bei der nächsten Begegnung neu zu erleben. Vielleicht entdeckst du plötzlich ganz andere Seiten an ihnen oder sie verhalten sich plötzlich dir gegenüber anders.

Vermeide es, anderen deutlich zu machen, dass du anders bist als sie: intelligenter, klüger, religiöser, spiritueller, weltgewandter, kreativer, fleißiger, schöner, reicher, unkonventioneller usw. Ich weiß, du beziehst evt. deine Identität daraus. Doch das funktioniert nicht und ist im Grunde spätpubertäres Verhalten. Du bettelst um Aufmerksamkeit. Außerdem trennt dich das von anderen UND hält dich gefangen. Ich will dir das an einem Beispiel erklären:
Angenommen, du gibst dich bewußt unkonventionell und drückst dies in deiner Kleidung, deinem Verhalten, deiner Sprache etc. aus. Du haßt es, einen Anzug/ein Kostüm zu tragen oder bestimmte formelle Abläufe einzuhalten. SO definierst du dich über das, was du NICHT bist und willst. Und damit bist du nicht wirklich innerlich frei sondern hast Angst vor Identifikation.
Und die anderen mögen das bestenfalls witzig finden, nach einer Zeit ist ein solches Verhalten aber einfach nur nervig. Wenn du aus innerer Freiheit heraus handelst, kannst du angemessen mit allen Situationen umgehen, dich auf die jeweiligen Erfordernisse einlassen OHNE dich damit zu identifizieren.

Beteilige dich nicht an Jammer- und Klagezirkeln. Die meisten Menschen in unserem Kulturkreis beklagen sich ständig über irgendetwas: Das Wetter, die Nachbarn, die Politiker, die Regierung, ihre Gesundheit usw. Damit senden sie eine Menge negative Energie in die Welt, die wiederum dafür sorgt, dass Negatives geschieht. Gleichzeitg fällt diese Negativität auf sie zurück. Beobachte das mal in deinem Umfeld: die meisten Menschen, die sich häufig beklagen, erleben auch viel, worüber sie sich beklagen können. Dies gibt ihnen natürlich das Gefühl, mit ihrem Jammern und Klagen recht zu haben. Wenn man ihnen diesen Zusammenhang erklärt, werden sie ernsthaft sauer.

Jammern und klagen verhilft einem nicht nur zu dem Gefühl, recht zu haben, es verschafft zudem Identität und man findet immer leicht Gleichgesinnte. So sorgt es für eine kurzfristige Erhöhung der eigenen Lebendigkeit. Mittel- und langfristig führt es zu unangenehmen Lebensumständen und oft auch zu physischen und psychischen Krankheiten. Der junge Rebell mag eine gewisse Frische ausstrahlen, der alte Griesgram ist einfach nur peinlich.
Jammern und klagen nützt nichts. Es führt nur dazu, dass du mit der Realität kämpfst und dies ist wenig sinnvoll. Wenn du etwas erlebst, was dir nicht gefällt, hast du drei Möglichkeiten:

1. Du änderst es,
2. Du akzeptierst es,
3. Du verläßt diese Situationen.
Jammern und klagen wäre Nr.4, doch das nützt nichts.

Ein Lieblingsthema, über das die Menschen gerne klagen, ist das Wetter. Mir ist kein Fall bekannt, wo dies etwas am Wetter geändert hätte.

Vermeide also unbedingt Jammer- und Klagezirkel. Sie bergen nämlich zwei Gefahren: Wenn du einstimmst, beteiligst du dich an der Erzeugung negativer Energie, die früher oder später auf dich zurückfällt. Wenn du widersprichst, ziehst du den Unmut der Klagenden auf dich.

Es kann sein, dass dich dies nun etwas isoliert. Durchstehe diese Phase. Irgendwann hat Negativität bei dir keinen Resonmanzboden mehr. Es kann sein, dass sich dein Umfeld verändert, klagende Menschen sich von dir zurückziehen und andere, eher positive Menschen neu hinzukommen. Es kann auch sein, dass die Menschen in deinem Umfeld bleiben und sich selbst verändern. Dann hat deine positive Ausstrahlung gewirkt. Das ist schön, aber versuche nicht, dies zu erzwingen.

Spreche niemals schlecht über Abwesende, die gerade Anwesenden rechnen dann damit, dass du dies auch in ihrer Abwesenheit mit ihnen machst. Halte dich fern von Klatsch und Tratsch. Wenn du etwas über jemanden gehört hast, dann frage dich: ist das wirklich wahr und muss das wirklich weitererzählt werden?

Hüte dich davor zu argumentieren und zu zeigen, dass du recht hast und der andere unrecht. Wenn du etwas zu kritisieren hast, dann tue dies so, dass der andere sein Gesicht wahren kann. Ich hatte hier schon etwas dazu geschrieben: https://glueckundfreude.wordpress.com/2013/02/14/argumentierst-du-noch-oder-klarst-du-schon/
Das Zaubermittel heißt bedingungslose Wertschätzung. So entsteht eine Präsenz, in der du auch mit jemanden, der völlig anderer Meinung ist als du, ein gutes Gespräch führen.

Situationen, Orte und Dinge

Erinnern wir uns: Es ist nicht nur unsere Beziehung zu anderern Menschen, die unseren Zustand von Nicht-Freude verursachte. Da waren auch noch Situationen, Orte und Dinge, die uns nicht gefielen.

Situationen sind immer mit Menschen verbunden. Ändern wir unsere Beziehung zu ihnen, dann werden sich auch die Situationen verändern. Orte und Dinge, du unseren Freude-Zustand beeinträchtigen, werden wir automatisch anders betrachten, wenn sich unser Grundlebensgefühl verbessert hat.

Entwickle auch ein gutes Verhältnis zu den Dingen in deiner Umgebung, zu deinem Computer, zu deinem Auto, zu deinen Möbeln und zu den Pflanzen in deiner Wohnung. Sie werden es dir danken.

Dankbarkeit, Erstaunen und Wertschätzung

Es gibt einen sehr guten Weg, wie wir unsere Normalität bezaubern können. Es ist der Weg eines Lebens in Dankbarkeit, Erstaunen und Wertschätzung. Man nennt dies auch die Zauberformel der Magier.
Vermutlich hältst du einige Dinge in deinem Leben für selbstverständlich: Du hast eine Wohnung, aus dem Wasserhahn fließt warmes Wasser, hast Möbel, Kleidung, genug zu essen, vielleicht ein Auto, Freunde die dich mögen usw. Das ist für viele Menschen auf dieser Welt keineswegs selbstverständlich. Beginne für diese „Selbstverständlichkeiten“ dankbar zu werden. Liste einmal alles auf, wofür du dankbar sein kannst. Vergiß nichts, auch nicht die geringste Kleinigkeit. Ergänze diese Liste immer wieder.

Sei im Laufe des Tages für viele Kleinigkeiten dankbar, z.B. für den freundlichen Blick, den dir in der Bahn jemand zuwirft. Oder für die blühende Pflanze zwischen zwei Gehwegplatten. Je dankbarer du wirst, desto mehr schöne Momente wirst du anziehen. Hier ist wohl wieder das Gesetz des Anziehung in Aktion.

Mit der Dankbarkeit ist die Wertschätzung verbunden. Du wirst die Menschen, Situationen, Orte und Dinge um dich herum mehr und mehr wertschätzen. Also lernen, den Wert, den sie für dich haben zu schätzen. Dies erhöht wiederum das Gefühl der Dankbarkeit.
Willst du deinen Zustand von Freude weiter erhöhen, dann versetze dich immer wieder in Erstaunen. Schaue auf die dich umgebenden Menschen, Tiere, auf die Natur und sei erstaunt über diese Vielfalt. Sei erstaunt über die dich umgebende Schönheit. Auch hier gilt: Je öfter du dich in den Zustand des Erstaunens versetzt, desto mehr Gelegenheiten werden sich dir bieten.
Die Kultivierung von Dankbarkeit, Erstaunen und Wertschätzung werden dein Lebensgefühl zuehmend verbessern.

Eine Warnung gebe ich dir mit: erzähle niemandem davon. Die meisten Menschen leben eher abgeklärt. Für sie sind die vielen guten Dinge des Alltagslebens selbstverständlich. Sie würden dich belächeln, für naiv halten oder schlicht und einfach für verrückt erklären. Wenn dich mal jemand fragt, warum du dich verändert hast und so zufrieden und ausgeglichen wirkst, kanns du ja etwas davon erzählen. Vorher nicht.

Mindful Happiness

Wir alle möchten glücklich sein. Doch was tun wir? Wir rasen wie wirre Schlafwandler durch unser Leben, suchen etwas zu erreichen – einen besseren Job oder Partner, ein besseres Auto oder Haus oder was auch immer – und wenn wir das erreicht haben, ja dann werden wir glücklich sein. Leider funktioniert das so nicht. Und außerdem verpassen wir so die schönen Gelegenheiten, Momente und Menschen in unserem Leben, die es JETZT gibt. Das wirkliche Glück ist in den kleinen und uns so unbedeutend erscheinenden Momenten um uns herum.

Wir müssen lediglich wach genug sein, diese Momente wahrzunehmen. Kürzlich schlenderte ich durch einen Ein-Euro-Shop, in dem gerade ein wirklich schönes Musikstück gespielt wurde. Sofort meldete sich eine innere Stimme in mir – mein Innerer Kritiker – und sagte: „Das kann nicht sein, schließlich ist das hier nur ein Ein-Euro-Shop.“ Nun, ich erkannte diese Stimme, lächelte ihr zu und konnte das schöne Musikstück weiter genießen. Wieviele solcher Momente verpassen wir wohl durch unsere alten Muster von vergleichen, bewerten und niedermachen?

Was ist Mindful Happiness?

Man kann das mit „bewusstes Glücklichsein“ übersetzen. Es fühlt sich an wie gewohnte Glücksgefühle, so wie wir sie kennen, nur das sie länger anhalten und öfter auftreten als gewohnt.

Wie geht das? Wenn du dich in einer glücklichen Situation befindest, dass gewöhne dir an, diese voll auszukosten. Sei einfach wach und bewusst und erlaube dir, diese Situation voll zu genießen. Oft haben wir diese kleinen Programme in uns, die uns einreden wollen, dass an dieser Situation doch noch ein Haken ist oder dass wir so viel Gutes gar nicht verdient haben. Nimm diese Stimmen wahr und verurteile sie nicht, denn damit würdest du ihnen Kraft geben. Nimm sie einfach nur wahr ohne ihnen Energie zu geben, dann werden sie automatisch leiser. Bleibe im jetzigen Moment und genieße die Situation weiter. Nimm wahr, dass du jetzt glücklich bist, genieße es, teile es, liebe es.

Plane im Lauf der Woche bewusst einige Situationen ein, von denen du weißt, das sie Glücksgefühle in dir auslösen. Wenn sie eintreten, sei achtsam für deine Glücksgefühle und nimm sie bewusst wahr. Versuche, neue Situationen zu finden, höre andere Musik, versuche ein neues Hobby, neue Nahrungsmittel, denke neue Gedanken und betrachte gewohnte Dinge auf neues Weise. Mache dies mit den Qualitäten von Neugier und Erstaunen. Jede noch so kleine Freude-Erfahrung ist eine Gelegenheit, Mindful Happiness zu praktizieren.

Erinnerungen an Glückserfahrungen behalten wir länger in uns, als solche an all die schönen Dinge, die wir uns gekauft haben. Und diese Glückserfahrungen müssen noch nicht einmal etwas kosten. Sie führen dazu, das dein Grundglückgefühl steigt. so bleibst du gesünder, wirst optimistischer und wirst deine verschiedenen Ziele leichter erreichen. Was dich wiederum noch glücklicher macht.

Warte nicht darauf, dass das Glück zu dir kommt. Glück ist ein Bewusstseinszustand. „Es gibt keinen Weg zum Glück, Glück ist DER WEG!“ Ich glaube, Buddha sagte dies mal, oder irgend jemand anders. Tatsächlich sind Glück und Freude Bewusstseinszustände, die bedingungslos sind. Wir haben allerdings gelernt, sie an Bedungungen zu knüpfen. Erlaube dir einfach, dich von diesen alten Konditionierungen zu befreien. Betrachte dich und dein Leben mit einer Mischung aus Erstaunen, Dankbarkeit und Wertschätzung. Die Welt ist voller kleiner Wunder, die nur darauf warten, von uns wahrgenommen zu werden.

Alexander Eben – die Nahtoderfahrung eines Neurochirugen

Es gibt mittlerweile viele gute Berichte und Bücher über Nahtoderfahrungen. 2012 erschien „Blick in die Ewigkeit“ von Dr. Eben Alexander und wurde schnell zu einem Bestseller. Das Besondere an diesem Buch: Dr. Alexander ist ein international renomierter Neurochirug und Gehirnspezialist. Er erkrankte an einer seltenen Form der Hirnhautentzündung, fiel schlagartig ins Koma und verlor nach und nach seine Gehirnfunktionen. Nach sieben Tagen erwachte er wie durch ein Wunder und berichtet von faszinierenden Nahtoderfahrungen.

Schon etliche der Patienten, die er operiert hatte, hatten ihm von Nahtoderfahrungen berichtet. Als Gehirnspezialist „wusste“ er ja, wie solche Erfahrungen zustande kommen. Doch was er dann selbst erlebte, warf alle gängigen Erklärungsmodelle, alle neurowissenschaftlichen Thesen, komplett über den Haufen. Die Tragweite dieser Erfahrungen ist für ihn so gewaltig, dass sie sich kaum beschreiben lässt. Der Tod des Körpers und des Gehirns ist nicht das Ende des Bewusstseins.

Eben Alexander war kein gläubiger Mensch und erst recht kein Esoteriker. Zwar ging er zu Weihnachten und Ostern in die Kirche, doch war sein Glaube an die Existenz eines göttlichen Wesens durch seine Jahrzehnte in der rationalen Welt der wissenschaftlichen Neurochirugie zutiefst in Frage gestellt worden. Er hatte keinen Zweifel daran, dass das Gehirn das Bewusstsein und unsere Vorstellung einer Seele hervorbringt. Doch seine eigene Nahtoderfahrung überzeugte ihn nicht nur von einer Weiterexistenz nach dem Tod. Für ihn war noch wichtiger, dass diese unter dem Blick eines Gottes fortdauert, der jeden von uns liebt, der sich um uns alle kümmert und auch darum, wohin das Universum und alle Wesen letztendlich gehen. Das ist für einen wissenschaftlich-rationalen Neurochrirugen echt starker Tobak.

Dr. Eben Alexander beschreibt die Welt, die er während seiner Nahtoderfahrung erlebt, als die schönste,die er je gesehen hat, als großartig, lebendig, ekstatisch, atemberaubend. Er flog über Bäume und Felder, Flüsse und Wasserfälle und über Menschen, die in Kreisen sangen und tanzten, über lachende und spielende Kinder. Der Ort, an dem er war, war für ihn vollkommen real. Ihm begegnete eine schöne junge Frau, die ihm ohne Worte eine Botschaft übermittelte, die in Sprache etwas so lautet:

„Du wirst für immer zutiefst geliebt und geschätzt.“
„Du hast nichts zu befürchten.“
„Du kannst nichts falsch machen.“
„Wir werden dir hier viele Dinge zeigen. Doch am Ende wirst du zurückkehren.“

Diese junge Frau erkannte er später, nach seinem Aufwachen, auf einem Bild als seine Schwester, die früh verstorben war und die er nie kennengelernt hatte.

Dr. Alexander war dabei insofern in seinem „irdischen“ Bewusstsein, dass er fragen konnte:

Wo ist dieser Ort?
Wer bin ich?
Warum bin ich hier?

Die Antworten kamen in Form einer Explosion aus Licht, Farbe, Liebe und Schönheit. Dies beantwortete seine Fragen auf eine Weise, die keine Sprache brauchte. Er erlebte Gott ihn Form einer strahelnden Lichtkugel, die lebte und für ihm materiell war. Sie verstand die Menschen und verfügte über Eigenschaften, die wir auch haben, nur in einem unendlich größeren Ausmaß. Sie kannte ihn in- und auswendig und hatte sehr persönliche Eigenschaften wie Wärme, Mitgefühl, Humor und sogar Ironie.

Laut Auskunft dieser von Alexander als Gott erkannten Lichtkugel gibt es unermesslich viele Universen, in etlichen davon ist die Intelligenz höher entwickelt als die der Menschheit auf der Erde. Unser Universum ist mit diesen anderen Universen vernetzt. Liebe ist das Herzstück von allen. Das Böse ist auch überall präsent, aber nur in winzigen Mengen. Das Böse ist nötig, ohne es wäre die Ausübung des freien Willens unmöglich. Und ohne freien Willen könnte es kein Wachsum geben. Womit Eben Alexander mal eben die uralte Theodizee-Frage geklärt hätte. Nur zur Erinnerung: Hier schreibt kein schwärmender Esoteriker, sondern ein nüchterner Wissenschaftler. Liebe ist für ihn die Basis von allem. Keine abstrakte, sondern die Alltägliche, die jeder kennt und im Ungang mit seinen Mitmenschen und der Welt praktizieren kann. Die (falsche) Vermutung, wir könnten irgendwie von Gott getrennt sein, ist die Wurzel von jeder Form von Angst im Universum. Das ist wichtig für alle, die von „das Universum liebt dich“ reden und in der Praxis nur um ihr eigenes Ego kreisen.

Es fällt Eben Alexander schwer, seine Erfahrung in Sprache mitzuteilen. Er vergleicht seine Erfahrung mit der eines Schimpansen, der für einen Tag Mensch geworden ist und dann seinen Schimpansenfreunden klar machen will, was es bedeutet, ein Mensch zu sein.

Eine wichtige Frage, die spirituelle Sucher wie auch traditionell Religiöse bewegt, ist die nach einem persönlichen Gott. Alexander hält es nach seiner Erfahrung für einen großen Fahler, sich Gott als unpersönliches Wesen vorzustellen. Für ihn ist Gott „menschlich“, viel menschlicher als wir Menschen. Gott hat Verständnis und Sympathie für unsere Situation, tiefgehender und persönlicher, als wir uns das überhaupt vorstellen können. Dabei blieb Gott für ihn ein Gegenüber und nichts, womit er absolut verschmelzte. Und neben Gott haben wir „dort oben“ eine andere Familie, Wesen, die uns lieben und über uns wachen. Die nur darauf warten, uns während unserer Zeit hier auf der Erde zur Seite zu stehen, wenn wir nur offen für sie sind. Er nennt sie Engel.

Dr. Eben Alexander möchte seine Erfahrungen gerne teilen. Natürlich auch mit seinen Artzkollegen. Es änderte seine Überzeugung davon, wer wir Menschen sind, radikal. Natürlich haben sich seine Arztkollegen gefreut. Doch letztlich reagierten sie so auf ihn, wie er früher auf seine Patienten.

Er fühlt sich verpflichtet, etwas beizutragen, die Welt zu einem besseren Ort für alle zu machen und gründete dafür das Institut www.eternea.org.

Alexander hatte eine bakterielle Meningitis. Sein Gehirn hat eine Zeitlang nicht gearbeit. Dass er überhaupt wieder erwacht ist und nicht zu einem Schwerstpflegefall wurde, ist durchaus ein medizinisches Wunder. Es würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, auf medizinische Details einzugehen, die im Buch durchaus verständlich beschrieben sind. Nur so viel: Es ist nicht nur seiner Meinung nach aus medizinischer Sicht absolut unmöglich zu behaupten, dass seine Erlebnisse Fantsie oder irgendwelche neuronalen Fehlschaltungen waren. Wer sich tiefer auf das Thema einlassen möchte, kommt wohl nicht daran vorbei, das Buch zu lesen. Es ist faszinierend. Ich habe die 250 Seiten in zwei Tagen gelesen.

Wir müssen kein Nahtoderlebnis haben, um Zugang zu den von Alexander erlebten Ebenen zu bekommen. Wir können durch Gebet und Meditation tief in eigene Bewusstsein hinabsteigen und so Zugang zu diesen Wahrheiten bekommen.

Wenn Du, liebe Leserin und lieber Leser, das hier für wahr hältst, was bedeutet es dann für dich und dein Leben? Nimm dir Zeit, dir dies ganz persönlich klar zu machen.

Argumentierst Du noch oder klärst Du schon?

Argumentieren oder klären?

Was passiert, wenn wir anfangen, zu argumentieren? Gewinnt das bessere Argument? Oder setzt sich durch, wer rhetorisch besser geschult ist. Argumente sorgen immer wieder für Gegenargumente. So helfen wir beim argumentieren dem anderen, sich von seiner eigenen Sichtweise zu überzeugen.

Streitgespräche drehen sich meist nicht um Tatsachen, die durch Beobachtungen und Experimente festgestellt werden könnten. Sie thematisieren Bedeutungen, die von unbewussten, persönlichen Faktoren abhängig sind.

Frage Dich immer: Was steht hinter dem Standpunkt eines Anderen? Was bewegt ihn? Was ist das Interesse hinter seinem Standpunkt? Was sind seine Werte? Welche Gemeinsamkeiten haben wir in Bezug auf das Thema?

Was sind in Bezug auf das Thema wirklich Fakten? Was sind Interpretationen? Was sind Annahmen? Was sind Gerüchte?

So kannst Du Dich einer gemeinsamen Lösung nähern und findest nicht nur einen Kompromiss, sonder gar eine WIN-WIN-Lösung.

Stolpersteine des Glaubens – Erkenntniswege für religiös unmusikalische

Der christliche Glaube hält einige Stolpersteine bereit, der es dem modernen, aufgeklärten Menschen schwer macht, sich damit zu befassen. Jungfrauengeburt, Jesus als Sohn Gottes, Jesus Wunderwirken und Auferstehung, die Behauptung, wir seien alle Sünder und die Vorstellungen von Himmel und Hölle sind harte Brocken. Kann so etwas sein? Oder ist das eher symbolisch zu verstehen? Und was soll es dann bedeuten?

 Wir leben in einem sehr skeptischen Zeitalter. Wir schätzen die Pessimisten und Skeptiker. Das sieht man an vielen unserer Kulturprodukte in Literatur, Film und Theater. Schwarzer Humor kommt gut an. Und ich find ihn manchmal auch gut, nehme ihn aber nicht so ernst – und nicht für wahr. Unsere Medienwelt ist zum Teil tief davon geprägt. Sie schafft so eine Kunstwelt, die manche mit der Wirklichkeit verwechseln. Wir leben in einem der reichsten Länder der Welt, doch in den Gesichtern der Menschen ist eher Pessimismus als Freude zu sehen. Sie wirken abgestumpft und leer. Warum ist das so?

 Viele Menschen glauben heute, die (Natur)wissenschaften können uns alles erklären, was um uns herum vorgeht. Wir leben mit einem mechanistischen Weltbild, das tief in uns verwurzelt ist. Manche versuchen, Gott für dieses mechanistische Weltbild zu funktionalisieren. Aber das funktioniert nicht. Die weit verbreitete Wissenschaftsgläubigkeit erkennt man auch daran, dass mit dem Label „wissenschaftlich bewiesen“ heute allerlei Unfug am Markt untergebracht werden kann. Falsch verstandene Wissenschaft wird so zum Religionsersatz. Wissenschaftsgläubige gehen mit der Haltung „So ist die Welt!“ statt mit der Frage „Wie ist die Welt?“ durchs Leben. Damit bestätigen sie aber nur ihr gefestigtes Weltbild immer wieder aufs Neue. Das gilt auch für viele spirituelle Sucher. Der Autor Manfred Lütz beschreibt in seinem Bestseller „Bluff – Die Fälschung der Welt“ die Entstehung solcher Scheinwelten auf klare und humorvolle Art und Weise. Wissenschaftlich ist dieses Weltbild schon längst überholt, doch Paradigmenwechsel brauchen halt ihre Zeit.

 Wissenschaft kann nur einen kleinen Teil der Dinge um uns herum erklären. Genauer gesagt, kann sie diese nur beschreiben und noch nicht einmal erklären. Das ist ein Unterschied. Ein wissenschaftlicher Beweis sagt nicht aus, das etwas mit Sicherheit so ist, sondern basiert auf Annahmen, Hypothesen und Wahrscheinlichkeiten. So lange, bis neue Erkenntnisse auftreten. Somit wäre ein „Beweis“ für Wunderwirken, Jungfrauengeburt und Auferstehung für den zweifelnden Skeptiker keinerlei wirkliche Hilfe. Wissenschaft reduziert die Wirklichkeit auf Modelle. Und dann verwechseln die Menschen plötzlich diese Modelle mit der Wirklichkeit. Das ist so, als würden im Restaurant die Speisekarte verzehren anstelle der Speisen.

 Die Reihenfolge, mit der wir die Phänomene der Existenz betrachten, sollte diese sein: zuerst Wahrnehmung, dann Verstand. Der Verstand ist nachgeordnet und sortierend. Aber er kann nicht entscheiden, ob etwas „wahr“ ist. So funktioniert auch die Wissenschaft, sonst könnte sie keinerlei Fortschritte generieren.

Dinge wie z.B. die Auferstehung liegen außerhalb des naturwissenschaftlichen Erkenntnisbereiches. Hier ist eher der Historiker gefragt. Der Blick in die Erkenntnistheorie kann da manchmal ganz hilfreich sein. Schließlich wird man auch keinen Psychologen nach seiner Einschätzung über Einspritzpumpen für Dieselmotoren befragen.

 Diese Zusammenhänge über Weltbild, Wissenschaft und Erkenntnistheorie sind den wenigsten Menschen der (post)modernen Sinus-Milieus bewusst. Und was sie auch nicht kennen ist die Bedeutung des Wortes Glauben. Es bedeutet eben nicht – wie in unserer Alltagssprache – , etwas für wahr zu halten, sondern auf etwas zu vertrauen.

 Der Historiker wird nach Indizien, Glaubwürdigkeit und Plausibilität suchen. Die Person Jesus und alles darum herum dürfte wohl einer der am besten erforschten Teile der Geschichte der Menschheit sein. Gewissheit über die damaligen Ereignisse lässt sich heute nicht mehr erlangen, nur Wahrscheinlichkeiten. Der Historiker Dr. Jürgen Spieß macht in diesem Video die Auferstehung zum Thema: http://www.youtube.com/watch?v=RUYRBzi6bxo

Zur Historizität der Auferstehung findet sich hier eine umfassende Darstellung von Professort Thomas Arnold, Inhaber des Lehrstuhls für moderne Geschichte an der Oxford-Universität: http://www.professorenforum.de/volumes/v01n02/artikel1/zoellerg.htm

Letztlich ist es meine Entscheidung, welchen Indizien ich Glauben schenke. Und hier muss ich klar zwischen für mich glaubwürdige geschichtliche und heutige Indizien und meinen oder anderer Voreingenommenheiten unterscheiden.

 Kann ich an Jesus Wunder glauben? Nun, medizinisch nicht erklärbare „Wunderheilungen“ gibt es auch heute, wahrscheinlich mehr denn je. Eetliche davon sind gut dokumentiert.

 Kann ich an die Jungfrauengeburt glauben? Nun, in der hebräischen Bibel war von einer „jungen Frau“ die Rede, erst bei der Übersetzung ins Altgriechische wurde daraus eine Jungfrau. Das heißt nun aber nicht, dass die Jungfrauengeburt keine war. Ist das wirklich so wichtig? Schließlich gab es ähnliche Vorstellungen im Hinduismus und in der griechischen Mythologie.

 Kann ich an die Auferstehung glauben? Sehr vielen Menschen passiert es, das ihnen kürzlich verstorbene, ihnen nahestehende Menschen erscheinen. Allerdings ist es noch nicht vorgekommen, dass ein Verstorbener mehreren Personen gleichzeitig erschienen ist. Und Fisch hat wohl auch noch keiner verzehrt. Und dass ein Haufen völlig desillusionierter Jünger nur allein durch eine Erscheinung zu eifrigen Aposteln wurden, ist eher unwahrscheinlich. Ohne die Auferstehung wäre das Christentum wahrscheinlich nicht entstanden. Die oft beschriebene Freunde der Urchristen, die dem heutigen Christentum leider oft fehlt, ist ein weiteres Indiz.

 Die Vorstellung, ein Sünder zu sein, ist für den modernen, aufgeklärten Menschen nicht nachvollziehbar. Und tatsächlich wurde mit dem Begriff Sünder bis heute viel Machtmissbrauch betrieben. Sünde bedeutet nicht, etwas Böses zu tun. Sünde bedeutet, uns von unserem inneren göttlichen Wesenskern abgesondert zu haben, Und in Folge dessen tun wir dann evt. etwas Böses, verletzen uns oder andere. Dafür sollen wir dann Buße tun. Das ist auch missverständlich, Buße bedeutet Umkehr zu unserem wahren inneren Wesenskern. Uns wieder neu auf das Gute, auf die Liebe hin auszurichten. Uns selbst und anderen vergeben. Diesen Zusammenhang deutlich klar zu stellen könnte so machen teure Therapiestunde überflüssig machen.

 Himmel und Hölle sind eher Synonyme für Daseinsformen, die wir wählen können. Es sind Zustände im Hier und jetzt. Wir können das Himmelreich JETZT praktizieren, indem wir uns auf das Gute, auf die Liebe hin ausrichten. Jesus hat uns dies gut vorgemacht. Oder wir richten uns ausschließlich auf weltlichen Erfolg, Macht und materiellen Reichtum hin aus, gehen in Bezug auf andere Menschen sehr verurteilend durch die Welt. Dann sind wir schon jetzt in der Hölle. Wir brauchen uns den Himmel nicht verdienen. Die Belohnung liegt bereits in der Tat. Die Bestrafung auch. Wenn du jemandem etwas Böses antust, wird der darüber hinwegkommen. Du nicht!

 Statt sich mit den letztlich unauflösbaren Stolpersteinen des Glaubens zu beschäftigen, gibt es einen ganz anderen Weg, ein religiöser oder spiritueller Mensch zu werden, wenn man dies denn möchte. Und die meisten Menschen verspüren eine tiefe Sehsucht danach.

 Da ist zum einen die Person Jesus. Sein Vorbild zeigt uns den Weg zu einem gelingenden Leben. Er ist frei von jeglicher Negativität, die unseren Alltag immer wieder so vergiftet. Erlösung bedeutet für mich nicht in erster Linie, das Jesus für unsere Sünden gestorben ist. Das ist für religiös Unmusikalische eh nur schwer zu verstehen. Erlösung bedeutet für mich die Art, wie er sein Leben gelebt hat. Seine bedingungslose Annahme anderer Menschen.

 Zum anderen können uns folgende Fragen hin zu einem spirituelleren Alltag führen:

  • Warum können wir uns freuen, staunen, dankbar sein?
  • Warum sind wir von einem intensiven Naturerlebnis so ergriffen?
  • Warum können wir lieben?
  • Warum freuen wir uns, wenn wir Gutes tun?
  • Was ist überhaupt Leben?
  • Was ist die Seele?
  • Warum können wir uns selbst reflektieren?
  • Welche Kraft hält die Atome, aus denen wir bestehen, zusammen?

 Und noch etwas: fühle ich mich davon erfüllt, dass eine höhere Kraft in mir wirkt? Diese innere Erfüllung ist für mich der wichtigste Beweis für die Existenz einer göttlichen, personalen Kraft. Alles anderes bleibt letztlich intellektuelle Gymnastik.

 So können wir nach der Präsenz des Heiligen im säkularen Alltag Ausschau halten. Wir können die Praxis des Glaubens lernen ohne die theoretische Überlegung, ob die Stolpersteine des Christentums wahr sind und ob es Gott gibt oder nicht. Vielleicht beantwortet sich diese Frage dann früher oder später ganz von selbst.

 Und so kann auch der moderne, aufgeklärte, (post)moderne Mensch einen viel weiteren Blick auf Gott bekommen und ihn als Schöpfer, kreative Energie, die Quelle von Allem oder einfach als eine höhere Macht ansehen. Die sowohl persönlich als auch überpersönlich ist. Dies habe ich an anderer Stelle erklärt.

https://glueckundfreude.wordpress.com/2012/05/08/eine-intelligente-existenz-und-ein-personlicher-gott/

 Allerdings muss er eine Entscheidung treffen. Der zweifelnde Skeptiker muss irgendwann seine Zweifel aufgeben und sich für Gott – in welcher Form auch immer – entscheiden. Der Verstand braucht dafür, gerade für Menschen, die eher intellektuell geprägt sind, hinreichende Gewissheit. Mehr geht nicht. Hat er sich aufgrund seiner Verstandestätigkeit für Gott entschieden, so beruht sein Glaube dann auf der Klugheit der Vernunft statt auf der Sicherheit der Frömmigkeit. Der Wunsch, sich mit den Geschichten der Bibel zu beschäftigen, entsteht so vielleicht ganz von selbst.

 Und noch etwas: Der christliche Glaube ist nicht mit einem bestimmten Verhalten und auch nicht mit der Mitgliedschaft in einer religiösen Vereinigung verbunden. Auch wenn jetzt viele Leser heftig protestieren werden. Das Verhalten ist KONSEQUENZ des Glaubens und nicht seine Voraussetzung. Und die Mitgliedschaft in einer religiösen Vereinigung oder in einer Gemeinde KANN ein daraus entstehender Wunsch sein, ist aber ebenfalls keineswegs Voraussetzung.

 Bei dieser Herangehensweise wird so mancher fröhlicher und liebevoller Atheist merken, dass er tatsächlich viel näher an Gott ist als viele moralisierende und frömmlerische Christen.